Autor Uli Brée schrieb Adele Neuhauser eine weitere Paraderolle auf den Leib. Die „Krone“ war bei den Dreharbeiten zum ServusTV/ZDF-Krimi-Zweiteiler „Mama ist die Best(i)e“ live vor Ort. Ausgestrahlt wird das Werk dann 2025.
Es war die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. In einem malerischen Schlosspark in Niederösterreich heizte die Sonne unerbittlich auf den Rasen. Das Produktionsteam war beim „Krone“-Setbesuch schwer im Stress, denn die Uhr tickte unerbittlich. Am Mittwoch ging der vorletzte von insgesamt 43 Drehtagen des Krimi-Zweiteilers „Mama ist die Best(i)e“ über die Bühne und das gute Wetter musste genützt werden, bevor die regnerische Sintflut über das Land zog. Während Hauptdarstellerin Adele Neuhauser in die verdiente Mittagspause ging, wehte ein Windstoß das provisorisch aufgestellte Pavillonzelt um – Statisten in Rotkreuz- und Tatortreiniger-Uniformen eilten herbei, um in die Ordnung in voller Montur wiederherzustellen.
Perfekt für die Rahmenhandlung
Die Stimmung im Team war gelöst, das gefiel auch Schauspielerin Fanny Krausz, die Neuhausers Tochter spielt. „Die Intensität untereinander ist eine ganz andere als üblich. Wir sind seit vier Wochen gemeinsam hier an diesem Ort – das ist bei solchen Produktionen sehr selten.“ Die Villa diente bei den Dreharbeiten als perfekte Unterlage für die Rahmenhandlung. Gloria (Neuhauser) saß zehn Jahre im Gefängnis, weil sie einen Killer beauftragt habe, ihren Gatten zu ermorden. Die reiche Witwe ist nach der Entlassung per Fußfessel an ihre Villa gebunden und schwört Rache. Aus der einst so unnahbaren Society-Lady, die sämtliche Klischees der Reichen und Schönen erfüllt, wird eine geläuterte Mutter, deren Fassade nach und nach bröckelt, um mehr Menschlichkeit zu zeigen.
Zwei Persönlichkeiten in eine Person zu legen, war für Neuhauser eine besonders schöne Herausforderung. „Ein Regisseur hat mal zu mir gesagt: Ein Stück ist wie ein Slalom. Du hast eine vorgegebene Strecke, aber auf dem Weg von der einen Stange zur anderen bist du frei“. Die herrschaftliche Villa nimmt einen gewichtigen Teil der Szenerie ein, insgesamt hat Regisseurin Ute Wieland die Produktion an 25 verschiedenen Orten gedreht. Unter anderem in Boutiquen, Hotels, verschiedenen Häusern und sogar der Justizanstalt Simmering in Wien. Rund 50 Personen sorgten im Team für einen möglichst reibungslosen Ablauf. „Vom Zugang zum Stoff“, so Neuhauser, „hatte ich ein bisschen die Assoziation zum Hollywood-Thriller ,Knives Out‘. Er hat auch einen besonderen Humor, der sich viel zu wichtig nehmende Persönlichkeiten aufs Korn nimmt, die an ihrem eigenen Leid zugrunde gehen.“
Krimi mit Humor
Um die mehr als zehn Jahre umfassende Story nachvollziehbar zu erzählen, ist der Zweiteiler nicht in Vergangenheit und Gegenwart getrennt. Man vermischt die Zeitebenen und zeigt Aufstieg, Fall und Neufindung der Protagonistin. Rund 60 Prozent des Zweiteilers befinden sich in der Krimi-lastigen Gegenwart, etwa 40 Prozent in der eher komödiantisch angehauchten Vergangenheit. Dass bei einem derartigen Rachefeldzug „Leichen ihren Weg pflastern“, wie Neuhauser betont, ist klar. Besonders findige Austrofilm-Fans werden eventuell sogar den eingesetzten Leichenwagen wiedererkennen – mit ihm fuhr schon Anna Maria Mühe in der Erfolgsserie „Totenfrau“ durch die Gegend.
Ins Gefängnis gebracht wurde Neuhauser von der Kommissarin Regula, die von der Grazerin Aglaia Szyszkowitz verkörpert wird. Im Laufe der Zeit zweifelt sie an ihrer einstigen Entscheidung und durchläuft auch einen markanten Wandel. „Sie ist sicher mehr in den Fall involviert, als es normale Kommissare für üblich sind“, erzählt sie der „Krone“ im Gespräch, „Gloria und Regula sind beide einsam und an einem Punkt im Leben angelangt, von dem aus es so nicht mehr weitergehen kann. Eigentlich mögen sich die beiden gerne, aber sie muss natürlich auch ihre Ermittlungsarbeit machen.“ Man darf sich auf ein schwarzhumoriges Krimivergnügen freuen, dessen Ausstrahlung für 2025 geplant ist.
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