70 Kinder evakuiert

Alarm- statt Schulglocken: „Ein ungutes Gefühl“

Oberösterreich
12.09.2024 20:06

Rund 70 Kinder wurden Donnerstagfrüh in Linz-Urfahr aus einer Schule evakuiert, weil ein anonymer Anrufer mit einer Bombe gedroht hatte. Lehrkräfte, Polizei und Rettung reagierten schnell, bei den Eltern blieb ein mulmiges Gefühl zurück. Die Polizei sucht nun den Drohanrufer, der im oberösterreichischen Dialekt sprach.

So hatten sich die Kinder und ihre Eltern den vierten Tag in diesem Schuljahr sicher nicht vorgestellt: Um kurz nach 7 Uhr ging am Donnerstag beim Notruf der Polizei eine Bombendrohung für den Schulkomplex in der Teistlergutstraße in Linz-Urfahr ein – von einem bisher Unbekannten. Sofort wurde das Gebäude – darin sind eine Sonderschule, die Karlhofschule sowie ein Hort untergebracht – evakuiert und großflächig abgesperrt.

60 bis 70 Schulkinder waren zu diesem Zeitpunkt bereits vor Ort, ein Bus der Linz AG brachte sie ins nahe gelegene ASKÖ Bewegungscenter, das kurzerhand als Ausweichquartier diente.

Währenddessen durchsuchten Spezialkräfte sowie Sprengstoffspürhunde das Schulgebäude, bis die Polizei gegen 10 Uhr schließlich Entwarnung gab: Es wurde keine Bombe gefunden.

Die Schulkinder, die bereits vor Ort waren, wurden per Bus ins nahe gelegene ASKÖ Bewegungscenter gebrach. (Bild: Horst Einöder/Flashpictures, Krone KREATIV)
Die Schulkinder, die bereits vor Ort waren, wurden per Bus ins nahe gelegene ASKÖ Bewegungscenter gebrach.

„Man merkte nichts von Panik“
Echte Panik war beim „Krone“-Lokalaugenschein rund um die Schule aber – zum Glück – auch davor nicht ausgebrochen. Polizei, Rettung und Lehrkräfte reagierten schnell und professionell. „Ich war natürlich angespannt und habe erwartet, mein Kind verängstigt anzutreffen“, sagt etwa Nicole, die ihre Tochter Svenja (10) nach der Evakuierung abholte. „Aber man merkte nichts von Panik, ein großes Lob an die Direktorin und die Betreuer.“

Nicole holte Tochter Svenja (10) nach dem Alarm ab und war von der besonnenen Arbeit der Betreuer begeistert. (Bild: Horst Einöder/Flashpictures)
Nicole holte Tochter Svenja (10) nach dem Alarm ab und war von der besonnenen Arbeit der Betreuer begeistert.

Ein Vater, der anonym bleiben möchte, erzählt: „Wir wollten gerade in die Schule, aber da war schon abgesperrt. Es war natürlich ein ungutes Gefühl.“ Eine andere Mutter meinte: „Gut, dass die Kinder rasch ins Trockene gebracht worden sind.“

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Meine Frau hat mich angerufen und gesagt, sie kann unseren Sohn nicht in die Schule bringen. Zum Glück habe ich diese Woche Urlaub.

Roman Jungwirth, Vater eines Erstklässlers

Anrufer drohte im Dialekt
Drohungen gegen Schulen kommen leider immer wieder vor. Im März schockte eine Amoklaufdrohung die Mittelschule Garsten, im Mai wurde das Akademische Gymnasium in Linz evakuiert, nachdem jemand per Mail gedroht hatte.

Nun fahndet die Polizei nach dem aktuellsten Drohanrufer. Bisher ist über ihn nur bekannt, dass er männlich ist und im oberösterreichischen Dialekt sprach. Wird er ausgeforscht, erwartet ihn nicht nur eine Anzeige, ihm werden auch die Kosten für den Einsatz verrechnet.

 OÖ-Krone
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