Prozess in Feldkirch

Angeklagter verlängerte Krankenstand selbst

Vorarlberg
12.09.2024 15:38

Keine Lust auf Arbeit schien ein 20-jähriger Syrer zu haben. So fälschte er Krankmeldungen, um länger blaumachen zu können. Das gerichtliche Nachspiel setzte es am Donnerstag in Feldkirch (Vorarlberg). 

„Ich hatte damals psychische Probleme“, erklärte der mittlerweile in Wien wohnhafte Syrer am Donnerstag am Landesgericht Feldkirch zu den damaligen Beweggründen. Angeklagt ist der Arbeitslose, weil er zwei Mal seinen Krankenstand verlängerte, indem er auf der Krankmeldung einfach das Datum änderte, den Wisch fotografierte und seinem Arbeitgeber in Götzis schickte. Die Sache flog am Ende auf, der Syrer wurde gekündigt. Der Fall landete dann auch noch bei Gericht.

Dort ließ man den Burschen gewähren, indem man ihm 25 Stunden Sozialarbeit aufbrummte. Weil sich der bis dahin Unbescholtene aber nicht an den Beschluss hielt, kam der Fall erneut vor Gericht. Mit dem Ergebnis, dass der Arbeitsscheue am Donnerstag seine erste Vorstrafe ausfasste. Richter Martin Mitteregger verurteilte ihn wegen schweren Betrugs zu einer teilbedingten Geldstrafe in Höhe von 1200 Euro, die Hälfte davon wurde zur Bewährung ausgesprochen.

Schadenersatzpflichtig
Dem einstigen Arbeitgeber muss der dreiste Bursche binnen zwei Wochen Schadenersatz in Höhe von 600 Euro bezahlen. Mit dem Urteil folgte Mitteregger der Forderung des Staatsanwaltes, der in seinem Plädoyer das Verhalten des Angeklagten noch als „gang und gäbe“ bei Krankfeiernden bezeichnet hatte. Außerdem erging der Beschluss auf Anordnung von Bewährungshilfe. Als Milderungsgrund wertete das Gericht am Donnerstag die bisherige Unbescholtenheit des Verurteilten. Auch die beiden Fakten, dass er ein Geständnis abgelegt hat und unter 21 Jahre alt ist.

Lobend erwähnte der Richter zudem den Umstand, dass sich der Beschuldigte nicht vor der Verhandlung gedrückt hatte, sondern extra aus Wien angereist war.

Chantal Dorn
Chantal Dorn
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