Österreichs U20-Frauen fordern Donnerstagnacht bei der WM-Premiere in Kolumbien im Achtelfinale Nordkorea. Das Hackl-Team träumt im bisherigen „Spiel des Lebens“ vom Einzug unter die Top-Acht der Welt. Die Wiener Filmemacherin Weich, die über Frauenfußball in Nordkorea drehte, fiebert vor Ort mit.
Vorab flanierten die U20-Girls durch Medellin – auch durch die Favelas in der zweitgrößten Stadt Kolumbiens. „Nach dem Reisetag von Bogota weg und den vielen Trainingseinheiten war‘s eine willkommene Abwechslung. Die Herzlichkeit und Lebensfreude der Kolumbianer ist auf jeden Fall ansteckend“, sagte mit Nicole Ojukwu jene (Offensiv-)Erscheinung zur „Krone“, die mit Einheimischen ein Tänzchen machte.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag (23.30 Uhr, live auf ORF Sport+) blüht im WM-Achtelfinale ein ganz heißer Tanz. Österreich prallt im 40.000er-Stadion Atanasio Girardot, das aber nur zu einem kleinen Teil gefüllt sein wird, auf den zweifachen Weltmeister Nordkorea! „Top-Gegner. Extrem laufstark, sehr gut in der Box und beim Umschalten“, weiß Teamchef Markus Hackl. „Aber wir setzen auf unsere Stärken, etwa hohes Pressing und Standards. Bringen wir unser Können auf den Platz und können wir 90 Minuten gehen, dann ist eine Überraschung möglich.“ Übrigens würde im Viertelfinale Brasilien warten, das sich gegen Kamerun mit 3:1 in der Verlängerung durchsetzte.
Auch Kapitänin Chiara D’Angelo betont mit Stolz, dass die ÖFB-Girls gegen Titelmitfavorit Nordkorea, der seine Gruppe mit drei Siegen und 17:2-Toren gewann, für eine Sensation bereit sind: „Uns liegt die Außenseiterrolle. Wir werden alles geben, wollen zeigen, wie gut wir Fußball spielen können.“ Und das vor den vielen mitgereisten Familienangehörigen.
Übrigens wird in Medellin auch eine andere Österreicherin im Stadion sitzen: Brigitte Weich. Die Wienerin kennt Nordkorea und den dortigen Frauenfußball bestens, drehte ab 2003 in Pjöngjang mit vier Ex-Teamstützen zwei preisgekrönte Filme („Hana, dul, sed“ und „Ned, Tassot, Yossot“). Und? „Das sind bezaubernde, lustige Frauen, mit einer absoluten Hingabe zu Führer und Land“, erzählte sie der „Krone“. „Als ich mit ihnen aber über das Leben und Träume reden wollte, war das für sie sehr seltsam. Das wird bei der U20 nicht anders sein.“ Das jetzige Team logiert im selben Hotel wie Österreich, jedoch abgeschottet – auch Weich hatte (noch) keinen Kontakt. Und zu wem hält sie? „Ich war rund 20-mal dort – Nordkorea! Es wäre schön gewesen, wenn es dieses Duell erst im Finale gegeben hätte.“
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