Man kennt sie vorwiegend aus dem Motorsport und vom Tennis – nun präsentiert Andrea Schlager ab heute immer sonntags (17 Uhr, ServusTV) „Beste Freunde – Das Tiermagazin“. Wir unterhielten uns mit der Steirerin über Tierliebe, das Sendungskonzept und die unzähligen Arten von besten Freunden in unserem Leben.
„Krone“: Frau Schlager, man kennt Sie auf ServusTV vorwiegend aus dem Motorsportbereich. Jetzt konzentrieren Sie sich im Magazin „Beste Freunde – Das Tiermagazin“ auf einzelne Pferdestärken. Welchen Stellenwart haben Tiere bei Ihnen im Vergleich zu motorisierten Vehikeln?
Andrea Schlager: Beide Bereiche sind wichtige Teile meines Lebens. Die Tiere seitdem ich denken kann und im Sport habe ich bereits als Dreijährige mit Tennis begonnen. Der Sportjournalismus war ein Weg, den ich immer gehen wollte. Die Tiere haben mich mein ganzes Leben lang begleitet, auch wenn das nach außen hin nicht so sichtbar ist. Jetzt hat sich die Möglichkeit ergeben, dass ich in dem Bereich etwas machen kann und das habe ich natürlich genützt, weil ich sportlich schon alles moderiere, was ich mir je gewünscht hatte. Motorsport, Tennis, zuletzt die Airpower. Das Tiermagazin komplettiert jetzt meine Leidenschaften.
Sie selbst besitzen einen Hund, einen Kater und vier Pferde. Wie viel Zeit bleibt Ihnen für Ihre besten Freunde?
Wie Sie wahrscheinlich wissen, teilen wir die Rechte bei den Formel-1-Übertragungen mit dem ORF und die MotoGP mache ich nicht mehr. Insofern geht es sich sehr gut aus, dass in meinem Privatleben für die Tiere und auch den Sport mit meinen Pferden gut Platz ist. Wenn man etwas wirklich will, dann geht schon sehr viel.
Wann und wie wurde die Idee für „Beste Freunde“ geboren?
Ich habe mich schon während der Coronazeit 2020 über meine sozialen Kanäle sehr stark für Tierschutz engagiert und dabei einige Projekte umgesetzt. Meine Community hat das mitbekommen und mich unterstützt. Ich merkte auch erstmals, dass sich diese beiden Themen gut miteinander verbinden lassen. Ich fragte meine Follower auf Instagram, ob ich die Tierthemen vom Motorsportaccount auslagern sollte, aber die meisten fanden es nicht störend. Das hat mich selbst überrascht. Zudem bin ich Botschafterin des ÖKTR (Österreichisches Kuratorium für therapeutisches Reiten) und dort aktiv tätig. Ich setzte mich mit unserem Programmchef Ferdinand Wegscheider zusammen und wir haben über neue Projekte gesprochen. Ich fragte ihn dann, warum wir nichts mit Tieren machen und lustigerweise lag bei ihm ein solches Projekt auf. So kam das eine zum anderen.
Beste Freunde sind nicht nur Hunde und Katzen. Welche Tiere kommen im Magazin vor und wo wird die Grenze gezogen?
Es gibt überhaupt keine Grenzen. Es sollen schöne und informative Beiträge sein, in denen man auch für sich selbst etwas mitnehmen kann. Darüber hinaus sind die Themen interessant gestaltet. Ich war letzte Woche im Privatstall von Diana Porsche, einer der besten österreichischen Dressurreiterinnen. Wir schauen, wie bei ihr der Alltag abläuft und blicken hinter die Kulissen. Es geht heute Abend los und für die erste Staffel sind zehn Folgen geplant, die wir gerade drehen. Zwischen den Formel-1-Rennen komme ich immer wieder zurück und wir drehen in Österreich für „Beste Freunde“.
Geht es Ihnen auch darum, diverse Berufe hinter den Tieren vorzustellen, die den Leuten da draußen vielleicht gar nicht so bewusst sind?
Es geht nicht darum, Berufe vorzustellen, aber wir können Einblicke in diese Welt anbieten. Man darf aber nicht unterschätzen, wie viele Menschen Haustiere haben. Ich habe früher oft Tiermagazine geschaut und mich darin wiedererkannt oder mir gedacht, dass ich diverse Dinge bei meinen Tieren falsch mache, weil sie dort anders gemacht wurden. Es ist tröstlich zu sehen, dass man nicht die Einzige ist, die Probleme hat, wenn der Hund einmal kurz an der Leine eskaliert. Eine Folge etwa befasst sich mit Trüffelsuchhunden. Die Sendung soll leichtfüßig und lustig sein und man kann sich überraschen lassen. Wir gehen auch ins Wissenschaftliche, etwa wenn wir das „WolfScienceCenter“ in Ernstbrunn besuchen, aber vorwiegend soll man schmunzeln können.
Die Möglichkeiten sind vielseitig. Es kann auch mehr in Richtung Wildtiere gehen?
Möglich ist alles. Mir ist besonders wichtig, dass alles tierkonform verläuft und wir genau wissen, was wir machen. Es sollte ein schöner Querschnitt sein, der aber stets interessant bleibt.
Lernen Sie als Tierfreundin und -besitzerin im Zuge der Dreharbeiten selbst dazu?
Sehr viel sogar. Die Tiere umfassen einen Riesenbereich, man kann immer etwas für sich mitnehmen - egal, ob bei Hunden, Katzen oder Pferden. Es gibt keinen Menschen, der in diesem Bereich ausgelernt hat. Ich finde es selbst interessant, wo mich das Magazin hinführt. Einmal war ich im Salzburger Zoo und wir haben Frühstück für Neuankömmlinge gerichtet. Darunter waren auch viele Tiere, die gerettet wurden. Es gibt etwa einen Geier, der nur noch einen Flügel hat. Wenn du einen halben Meter vor ihm stehst, ist das schon ein besonderes Erlebnis – das war für mich sehr beeindruckend. Dann habe ich Kattas gefüttert, die um einen herumlaufen und anspringen. Bei den Tieren, die ich selbst zu Hause habe, lerne ich ständig dazu und alles andere sind Erfahrungen, die ich ohne die Sendung wahrscheinlich nicht machen würde. Ich freue mich sehr, das erleben zu dürfen.
Was macht Tiere Ihrer persönlichen Ansicht nach zu besten Freunden?
Jeder, der ein Haustier hat, weiß das sofort. Ein Tier ist ein Familienmitglied und ich sehe es, etwa als Teil der Hippotherapie, immer wieder, was Tiere bei Menschen mit Einschränkungen und Behinderungen herausholen können. Wenn jemand ein Tier nicht mag, ist er kein schlechter Mensch, aber jeder, der zu Tieren Kontakt hat, weiß, auf welchen Ebenen sie einen berühren und was sie leisten können. Es ist eine besondere Form der Partnerschaft, die ich je nach Tier auf unterschiedliche Art und Weise erkenne. Ich lasse das aber auch aktiv zu. Meine Sportpferde sind kein Sportgerät, sondern Sportpartner.
Das gilt wahrscheinlich nicht so ganz für Ihre Katze, die für gewöhnlich etwas eigensinniger agiert …
Mein Kater ist der Allercoolste. Er ist unheimlich souverän und von ihm kann ich mir in puncto Gelassenheit und Frechheit sicher eine ganze Menge abschauen. (lacht) Das ist natürlich wieder eine ganz andere Ebene als bei Pferden.
Haben Sie für „Beste Freunde“ aktiv bei anderen Tiermagazinen recherchiert oder sich von sonst wo besonders inspirieren lassen?
Dadurch, dass Tiere schon immer meine Leidenschaft waren, habe ich mir am Wochenende immer Sendungen angeschaut und dabei nette Sachen für mich entdeckt. Es ist ein bisschen wie im Sport - wenn man eine große Leidenschaft für etwas hat, muss man nicht aktiv recherchieren, weil sich der ganze Alltag darum dreht und alle Neuigkeiten permanent am Handy auftauchen. Ich liebe den Sport und ich liebe Tiere. Wir haben natürlich eine Redaktion, die Themen filtert, weil ich auch oft sehr voreingenommen bin, aber ansonsten habe ich ein gutes Gefühl dafür, was ich machen möchte und was nicht. „Beste Freunde“ ist aber sicher anders als andere Tiermagazine, weil eine persönliche Note darin steckt.
Gab es für Sie etwas ganz besonders Herausforderndes? Vielleicht ein Tier, vor dem Sie vorher Angst hatten oder eine Situation, die nicht so einfach zu bewerkstelligen war?
Ich habe vor keinem Tier Angst und wir machen auch nichts Gefährliches. Die schiere Größe des Geiers, als ich im Gehege war, hat mich aber schon beeindruckt. Als er mich ansah, hoffte ich, dass er auf das Futter zugeht und nicht auf mich. (lacht) Da hatte ich auf jeden Fall großen Respekt.
Gab es bei den bisherigen Dreharbeiten für Sie ein ganz besonders markantes Erlebnis, das haften blieb?
Wir haben bislang vier Folgen abgedreht und ein besonderes Erlebnis war der Besuch im Tierheim Hallein. Sie machen sehr schöne Projekte mit Senioren und Kindern. Sie veranstalten mehrmals im Monat ein Katzencafé, wo Senioren, die ihre Tiere nicht in das Heim mitnehmen konnten, Kontakt mit Tieren haben. Ich habe mit den Menschen gesprochen und sie sagten mir, welches Highlight das für sie sei. Dort können sie endlich wieder Kontakt mit Katzen haben und Hundetrainer gehen mit den Hunden und Senioren spazieren. Man sieht gut, wie Tiere Menschen berühren können und mich freut es, dass wir das auch zeigen können.
Welche Themen haben Sie bislang bereits abgedreht und worauf dürfen wir uns in der neuen Sendung freuen?
In der ersten Folge sieht man die Horsemanship-Trainerin Livia Glaser, die mit meinen zwei spanischen Pferden arbeitet. Ich arbeitete mit ihr schon zusammen, als ich mein erstes Pferd kaufte. Im Salzburger Zoo haben wir eine Geschichte mit Neuankömmlingen gemacht, einen Tag waren wir bei Diana Porsche im Dressurstall in der Salzburger Gegend, eben im Tierheim Hallein und die weiteren Folgen sind noch offen. Es ist aber auch noch ein bisschen was mit bekannteren Leuten geplant.
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