Wunsch an Politiker

Rettungspiloten: „Wollen auch bei Nebel starten“

Steiermark
14.09.2024 19:00

Es hat geklappt: Nun ist auch offiziell das Nachtlandeverbot für Notarzthelikopter am Areal des Flughafens Graz Geschichte. Doch es gibt weitere Hürden: Eigentlich könnten die Crews auch bei Nebel fliegen, dürfen aber nicht.

Nach den ersten „Krone“-Storys vor zwei Jahren schüttelten viele Steirer ungläubig den Kopf: Ein Uralt-Gesetz verhinderte die Landung von Notarzthelikoptern am Areal des Flughafens Graz, wo sich der Christophorus-Stützpunkt des Öamtc befindet. Begründung: Der Tower ist ab 23.30 Uhr nicht mehr besetzt. Nach Monaten der Blockade machte ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler mehrfach ordentlich Wind in Wien – und so löste sich das unverständliche Landeverbot im Februar in Luft auf.

Jetzt auch offiziell grünes Licht
Vor wenigen Tagen gab es für den Öamtc auch offiziell grünes Licht vonseiten des Verkehrsministeriums. Diese Frohbotschaft überbrachte der Geschäftsführer der Flugrettung, Marco Trefanitz, dem Landeschef und Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl. Beim Lokalaugenschein mit der „Krone“ direkt am Stützpunkt des C 12, der von dem erfahrenen Piloten Helmut Holler geleitet wird, hatten die Rettungsflieger auch gleich ein weiteres Anliegen mit im Gepäck.

Der C 12  (Bild: Radspieler Jürgen/Juergen Radspieler)
Der C 12 

Derzeit nur Flüge „auf Sicht“ erlaubt
Weil die Hubschrauber bereits technisch so gut ausgestattet sind wie Linienflugzeuge und so zu jeder Tages- wie Nachtzeit und Wetterlage abheben können, wünscht man sich weitere Kompetenz-Erweiterungen zum Wohle der Patienten. Das Problem: Derzeit sind Rettungsflüge lediglich „auf Sicht“ erlaubt, die Instrumente an Bord lassen jedoch mittlerweile auch Starts bei dichtem Nebel zu. Wieder ein veralteter Hemmschuh.

Es bräuchte also eine neuerliche Gesetzesänderung – erst dann dürfen die Christophorus-Crews auch bei eingeschränkter Sicht die Rotorblätter anlassen. „In den USA und anderen europäischen Ländern ist das längst Standard“, berichtet Trefanitz. Ausnahmen gebe es zudem im militärischen Luftverkehr. „Wenn es neue technische Möglichkeiten gibt, muss man sie für die Sicherheit der Steirer nutzen“, sagt Drexler zur „Krone“. Er will sich nun wieder beim Bund für eine Neuregelung einsetzen. Einmal hat es ja schon geklappt.

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