Bei einer gemeinsamen Kontrollaktion von österreichischen Behörden wurden Internetbestellungen von Nahrungsergänzungsmitteln aus Nicht-EU-Ländern überprüft. Dabei wurden erhebliche Mängel festgestellt – 44 Prozent gelten als gesundheitsschädlich. Sogar die Inhaltsstoffe wie Quecksilber oder Lithium wurden gefunden ...
Nahrungsergänzungsmittel gelten als lukratives Geschäft, das den Menschen ein gesünderes und längeres Leben verspricht. Bei einer gemeinsamen Kontrollaktion des Zollamtes Österreich (ZAÖ), dem Bundesamt für Verbrauchergesundheit (BAVG) und Experten der AGES aus dem Fachbereich neuartiger Lebensmittel konnten erhebliche Mängel bei Nahrungsergänzungsmittel aus Drittstaaten festgestellt werden.
44 Prozent gelten als bedenklich
Die Kontrollaktion zielte darauf ab, einen Überblick über Nahrungsergänzungsmittel aus Nicht-EU-Ländern zu gewinnen, die aktuell an österreichische Verbraucher geliefert werden. Das Hauptanliegen war der Schutz der Konsumenten vor möglichen Gesundheitsrisiken. Die Ergebnisse der Untersuchung waren alarmierend.
Beunruhigend dabei war die hohe Beanstandungsquote von 44 Prozent bei den untersuchten Internetbestellungen der Behörden. Insgesamt wurden 50 Proben kontrolliert, 21 Produkte davon gelten als in der EU nicht verkehrsfähig und mussten lebensmittelrechtlich beanstandet werden – eine davon enthielt sogar den für den Menschen gefährlichen Inhaltsstoff Quecksilber. Auch Lithium konnte nachgewiesen werden und musste bezüglich einer Einstufung als nicht zugelassenes Arzneimittel mit dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) abgeklärt werden.
Internationale Zusammenarbeit notwendig
Die Verstöße gegen die Novel Food-Verordnung und die Verstöße gegen das Europäische Lebensmittelrecht zeige vor allem die „Gefahren für Verbraucherinnen und Verbraucher beim Thema des Internetkaufs von Nahrungsergänzungsmitteln“ und „die Notwendigkeit von strengen Kontrollen“, wie BAVG-Direktor Anton Reinl betont.
Der Kampf gegen illegale und gesundheitsgefährdende Nahrungsergänzungsmittel beim Import aus Drittstaaten in die EU über die Bestellung aus dem Internet, verlangt dabei „entsprechende Fachkompetenz, sowie verstärkte nationale und internationale Zusammenarbeit“, wie es von Seiten der ZAÖ heißt.
„Mit der aktuellen Kontrollaktion haben unser Zoll und seine Partnerorganisationen einen weiteren wertvollen Beitrag zum Schutz der Gesundheit der Menschen geleistet, indem 22 Funde aus dem Verkehr gezogen wurden“, so Finanzminister Brunner über die erfolgreiche Zusammenarbeit der Behörden.
Rund 450 Kontrollen nehmen die Behörden jährlich vor, um die Sicherheit von Nahrungsergänzungsmitteln zu gewährleisten – etwa ein Drittel werden dabei aufgrund von Kennzeichnungsmängeln oder gesundheitsbezogenen Angaben aus dem Verkehr gezogen.
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