BMW hat die Produktion im größten europäischen Werk in Dingolfing vorübergehend angehalten. Hintergrund sind ein Rückruf aufgrund möglicherweise fehlerhafter Bremsen und eine schwächelnde Nachfrage in China. Die Bänder stehen bis Montagabend still.
Wie ein Sprecher bestätigte, wurde die Produktion am Donnerstagnachmittag unterbrochen und soll erst am Dienstag wieder anlaufen - sofern das Bremsproblem bis dahin gelöst ist.
Neben dem Bremsproblem ist auch der Rückgang des Absatzes in China um 4,3 Prozent im ersten Halbjahr ein Grund für die Produktionsunterbrechung.
Insgesamt werden 1,5 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen, da eine möglicherweise fehlerhafte Bremse verbaut wurde. Über 300.000 bereits produzierte Autos können daher derzeit nicht ausgeliefert werden, berichtet der Bayerische Rundfunk. Von dem Rückruf betroffen sind mehrere Modelle der vergangenen zwei Jahre von BMW, Mini und Rolls-Royce. Konkret: BMW 2er Active Tourer, 5er, 7er, X1, X5 und X6 sowie Mini Cooper und Mini, außerdem der Rolls-Royce Spectre.
Das Problem könnte zu einem Ausfall wichtiger Assistenzsysteme wie ABS, Bremskraftverstärker und ESP führen. Bisher sind jedoch keine Unfälle im Zusammenhang mit den fehlerhaften Bremsen bekannt.
Der Zulieferer Continental gab an, dass nur ein kleiner Teil der Bremsen ausgetauscht werden muss, dennoch müssen alle überprüft werden. Das betroffene Integrierte Bremssystem (IBS) kombiniert mehrere Bremskomponenten in einem Modul, die üblicherweise einzeln verbaut werden.
Rund 12.000 Mitarbeiter sind vom Produktionsstopp betroffen Die Arbeitsausfälle werden über Gleitzeit bzw. Überstunden kompensiert.
Dingolfing ist ein Herzstück der BMW-Produktion, mit über 18.500 Mitarbeitern und 900 Auszubildenden. Hier entstehen jährlich rund 292.000 Fahrzeuge: die Modelle Vierer, Fünfer, Siebener, Achter und iX sowie Komponenten für Elektroautos von BMW und Karosserien für Rolls-Royce.
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