Wien Energie

Kein Cent aus Wien mehr für Russlands Krieg

Wien
13.09.2024 12:24

Als erster heimischer Energiekonzern steigt die Wien Energie jetzt komplett aus russischem Erdgas aus. Für die Kunden ergeben sich keine Mehrkosten. Und: „Wer Gas oder Wärme von Wien Energie bezieht, kann sicher sein, dass damit nicht der Krieg Russlands finanziert wird.“

Noch immer werden rund 80 Prozent des heimischen Gasverbrauchs mit russischem Gas gedeckt. Zwar sank der Gasverbrauch seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine in Österreich deutlich, doch Russland ist noch immer die wichtigste Quelle für Österreich. Für Wien in Zukunft jedoch nicht mehr. Wien Energie steigt mit 2025 aus russischem Erdgas aus. Das betrifft sowohl die Belieferung der privaten und gewerblichen Kunden, als auch den Betrieb der Kraftwerke und die Fernwärme. Wien Energie ist damit der erste österreichische Energiedienstleister und einer der größten Gasverbraucher und -lieferanten, der den eigenen Gasbedarf nachweislich komplett aus alternativen Quellen, vorrangig aus der Nordsee, decken wird.

Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Wien Energie-Chef Michael Strebl verkündeten nun den großen Schritt. (Bild: Wien Energie)
Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Wien Energie-Chef Michael Strebl verkündeten nun den großen Schritt.

„Russland kein verlässlicher Partner mehr“
„Versorgungssicherheit steht bei uns an erster Stelle“, betonte Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ). „Russland ist kein verlässlicher Partner für Europa, und deshalb haben wir konsequent auf den Ausstieg gesetzt.“ Dieser Schritt ist eine direkte Antwort auf die geopolitischen Unsicherheiten, die seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine die Energiepolitik Europas nachhaltig geprägt haben. Schon 2022 begann Wien Energie daher, gezielt nicht-russisches Gas zu beziehen, etwa aus Nordafrika und Norwegen. Für das kommende Jahr ist der Bezug von 10 Terawattstunden (10 Milliarden Kilowattstunden) Gas aus alternativen Quellen gesichert. Die entsprechenden Verträge wurden in den vergangenen Tagen unterzeichnet. 

Woher kommt in Zukunft Wiens Gas? (Bild: Wien Energie)
Woher kommt in Zukunft Wiens Gas?


Keine Mehrkosten und kein Geld für den Krieg
Eine wichtige Botschaft für die Wienerinnen und Wiener: Der Umstieg auf nicht-russisches Gas wird keine Mehrkosten verursachen. Die damit verbundenen zusätzlichen Ausgaben, die Wien Energie auf einen mittleren einstelligen Millionenbetrag beziffert, werden aus eigenen Mitteln getragen. „Wir geben diese Kosten nicht weiter“, versicherte Michael Strebl, der Vorsitzende der Wien Energie-Geschäftsführung. „Jeder, der Gas oder Fernwärme von uns bezieht, kann sich sicher sein, dass kein Geld mehr indirekt zur Finanzierung des russischen Krieges verwendet wird.“

Europaweites Gasnetz als Herausforderung
Die technische Umsetzung des Ausstiegs stellt dennoch eine komplexe Herausforderung dar. Da Erdgas physikalisch nicht direkt nach seiner Herkunft unterschieden werden kann, werden Gasmengen unterschiedlicher Herkunft in das europäische Netz eingespeist. Um die Versorgung mit nicht-russischem Gas zu garantieren, schloss Wien Energie direkte Lieferverträge mit Handelspartnern ab. Diese garantieren, dass das eingespeiste Gas aus Ländern wie Norwegen stammt – abgesichert durch sogenannte „Declaration of Honour“-Erklärungen und fälschungssichere Herkunftszertifikate.

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