Der starke Dauerregen lässt in Österreich aktuell erste Gewässer bedrohlich ansteigen. Vor Sturzfluten sowie schweren Überschwemmungen wird gewarnt. Außerdem sinkt die Schneefallgrenze immer weiter. In Oberkärnten war es bereits auf einer Seehöhe von 880 Metern weiß. Bahnstrecken und Straßen sind schon gesperrt, auch im Flugverkehr gibt es Verspätungen. Jetzt rät auch die Bundeshauptstadt: „Unnötige Wege vermeiden!“
Die starken Regenfälle sorgen für eine enttäuschende Nachricht, nach der anderen: Zunächst wurde das jährliche „Aufsteirern“ in der Grazer Innenstadt abgesagt, jetzt heißt es auch auf dem Wiener Airport: warten. Dort müssen jene, die von der Kälte flüchten wollen, nun auch noch mit Verspätungen rechnen.
Flugverspätungen auf Wiener Airport
„Aufgrund der aktuell schlechten Wetterlage an verschiedenen europäischen Standorten und in Wien kommt es derzeit zu vereinzelten Verzögerungen im Flugverkehr ab Wien“, teilte der Flughafen Wien in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) mit.
Zug- und Autofahrten vermeiden
Noch schlechter stehen die Chancen außerdem für Autofahrer. Schnee und Regen sowie umgestürzte Bäume und hängengebliebene Fahrzeuge führten laut ÖAMTC auch zu mehreren Straßensperren. Schon am Donnerstag rief die ASFINAG dazu auf, nicht notwendige Fahrten zu verschieben. Mit dem Unwetter steigt auch die Unfallgefahr enorm.
Dasselbe gilt für den Zugverkehr: In der Nacht auf Freitag wurde die Zugverbindung zwischen Bad Hofgastein und Bad Gastein in Salzburg gesperrt. Auch die Österreichischen Bundesbahnen rufen dazu auf: „Bitte verschiebt Zugreisen!“ Weitere Sperren und Einschränkungen sind durchaus möglich. Schließlich musste auch die DDSG Blue Danube aufgrund der extremen Wetterverhältnisse und dem zu erwartenden Anstieg des Flusspegels der Donau in den nächsten Tagen den Linienschiffverkehr einstellen.
Die Geosphere Austria hat am Freitag aufgrund der extremen Regen- und auch Schneemengen ebenfalls vor Überschwemmungen und Murenabgängen gewarnt. In höher gelegenen Regionen kann es zu Schneebruch mit Problemen auf Verkehrswegen und bei Stromverbindungen kommen.
Keine Ausflüge auf Geh- und Radwegen!
Die Stadt Wien hat sogar generell dazu geraten, „unnötige Wege zu vermeiden und sich ausschließlich, wenn nötig und nur kurze Zeit im öffentlichen Raum aufzuhalten.“ Die Wiener Gewässer (MA 45) warnten zudem davor, dass bei starken Regenfällen die Wiener Waldbäche – Liesing und Wienfluss – rasch anschwellen und Uferbereiche fluten können.
Die Stadt empfahl daher dringend, keine Ausflüge auf den Geh- und Radwegen entlang der Bäche und im Wald zu unternehmen und bei starkem Regen und Windböen zu Hause zu bleiben. Diverse Events fielen dem Starkregen und dem Sturm zum Opfer, so mussten unter anderem die Wiener Elektrotage abgebrochen werden.
Keine größeren Ausfälle bei Öffis erwartet
Größere Ausfälle bei den Wiener Linien dürften unterdessen nicht erwartet werden. Die starken Niederschläge haben bisher zu keinen größeren Ausfällen bei den Öffis geführt. Grund dafür dürften auch die intensiven Vorbereitungen auf das Regenwochenende gewesen sein.
Wertgegenstände in Sicherheit bringen
Die Wiener Städtische empfiehlt, Schutzmaßnahmen zu ergreifen und sein Hab und Gut in Sicherheit zu bringen. „Durch präventive Maßnahmen lassen sich Schäden an Gebäuden vermeiden oder zumindest in Grenzen halten. Wir empfehlen allen Hauseigentümer:innen und Mieter:innen, Vorkehrungen zu treffen, solange es noch möglich ist. Das Allerwichtigste ist jedoch, das eigene Leben auf keinen Fall zu riskieren“, sagt Wiener Städtische Vorstandsdirektorin Doris Wendler. Sie rät, Möbel, Wertgegenstände sowie wichtige Dokumente in Sicherheit zu bringen und das Auto aus der Gefahrenzone zu entfernen.
Die Hochwasserlage im Land spitzt sich zu – die „Krone“ mit unserer großen Leserfamilie und die Caritas wollen rasch und unbürokratisch den von Unwettern Betroffenen helfen. Freiwillige, die mit anpacken wollen, können sich im Internet auf fuereinand.at registrieren.
Caritas-Spendenkonto:
Kennwort „Katastrophenhilfe Österreich“
Erste Bank
BIC: GIBAATWWXXX
IBAN: AT 23 2011 1000 0123 4560
Hochwasser-Hotline für Betroffene:
05/177 63 00 8 (9 bis 18 Uhr)
Schwerpunkt am Montag in Wien
Am Freitag und am Samstag regnet es laut Geosphere Austria am meisten im Gebiet von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland über Oberösterreich, den Großteil von Salzburg und der Obersteiermark bis zum Tiroler Unterland. Am Sonntag klingt nach aktuellem Stand der Prognose der Regen im Westen Österreichs ab, während es im Norden und Osten weiter regnet, zeitweise auch stark. Am Montag liegt der Schwerpunkt des Regens im Gebiet von Wien und Eisenstadt bis Salzburg. In Summe kommen nach Angaben der Meteorologen von Freitag bis Dienstag im Großteil Österreichs verbreitet 100 bis 200 Millimeter Regen zusammen.
Zudem ist es ratsam, die aktuellen Warnungen und Empfehlungen der lokalen Behörden zu beachten und sich von Flüssen, Bächen und anderen Gewässern fernzuhalten, die schnell über die Ufer treten könnten.
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