Eine Karriere und ihr Ende: Ein abservierter Politiker sitzt zu Hause und denkt über sein unbedeutend gewordenes Leben nach. Und dann wird er auch noch das Opfer einer Intrige. Das kabarettistische Stück „Wahlabend“ wird seit gestern im Linzer Theater in der Innenstadt serviert. Bester Humor – und viel Wahres.
Die Schlacht ist verloren. Politiker Johannes Klein sitzt alleine zu Hause und denkt über seine Karriere nach. Denn als Spitzenkandidat und langjähriger Obmann einer fiktiven Partei ist er quasi über Nacht „wie eine Sternschnuppe verglüht“. Ist das Wahlvolk schuld? Oder doch die eigenen Leute? „Wenn man Parteifreunde hat, braucht man keine Feinde“, sinniert er.
Chats als Stolpersteine
Und spätestens als auch noch das Reizwort „Chats“ fällt, ist überdeutlich klar, dass Autor Werner Rohrhofer mit seinem unglaublich informativen und lustigen Kabarettstück „Wahlabend“ auf den Rücktritt Klaus Lugers als Linzer Bürgermeister nach der Lügen-Affäre anspielt. Aber nicht nur, denn eigentlich hat er es im Hinblick auf die Nationalratswahl verfasst.
Die seltsamen Wege der Politiker
Es wurde aber dann von der Realität eingeholt. Im Stück geht es aber eigentlich gar nicht um konkrete Ereignisse, Parteien, Weltsichten. Vielmehr zeigt Rohrhofer die seltsamen Wege (aller) Politiker auf, ihre Ziele zu erreichen, seien sie politischer oder egoistischer Natur.
Vermächtnis nach „Minuserfolg“
Michael Kuttnig brilliert als frustrierter Polit-Geck, der aus seinem „Minuserfolg“ noch ein politisches Vermächtnis schnitzen möchte. Im Pizzaboten – wunderbar gespielt von Lukas Rabeder – entdeckt er dann seinen Nachfolger, dem er einen Crashkurs in Polit-Sprech verpasst.
Lockere Einstimmung auf Nationalratswahl
Kongeniale Kraft im Bunde ist Viktoria Wais, die als Frau Knackal, Ehefrau und „Feziliti Mänätscherin“ überzeugt. Christian Leutgeb führt stoisch als Erzähler durch die topaktuelle Farce.
Die wunderbar unterhaltsamen 90 Minuten seien jedem als Aufwärmübung für die anstehende Nationalratswahl ans Herz gelegt. „Wahlabend“ ist noch am 14. Und 19. September im Linzer Theater in der Innenstadt zu sehen.
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