Wegen des Verdachts der Trickserei bei Rechnungen trennt sich der Verein „Mühlviertler Kernland“ fristlos von der langjährigen Geschäftsführerin. Durchaus merkwürdig ist aber, dass die Justiz noch nicht informiert wurde. Laut dem Obmann des Vereins werde derzeit noch das Beweismaterial gesammelt.
Der Verein „Mühlviertler Kernland“ muss sich um eine neue Geschäftsführung umsehen. Nach 16 Jahren erhielt die Langzeit-Chefin vom Vorstand die „Fristlose“. „Wir mussten ihr das Vertrauen entziehen. Es besteht der begründete Verdacht schwerwiegender Malversationen“, spricht Vereinsobmann und ÖVP-Bürgermeister Fritz Robeischl aus Pregarten von turbulenten Tagen.
Bei einer Routineüberprüfung habe das Land bei einem Projekt Ungereimtheiten festgestellt. „Bei genauerem Hinsehen haben sich die Verdachtsfälle gehäuft. Sie lassen die Vermutung von krimineller Energie und betrügerischer Absicht zu.“ Am Montag wurde der Geschäftsführerin, für sie gilt die Unschuldsvermutung, bereits der Schlüssel fürs Büro abgenommen und der Zugang zu Konten blockiert. Einen Tag später folgte die Kündigung. Angeblich soll sie sich einsichtig gezeigt haben.
Prüfung der letzten sechs Jahre
Robeischl übernimmt interimistisch die Leitung der Geschäfte: „Für die Feststellung des tatsächlichen Schadensausmaßes wurden ein Steuerberatungsunternehmen und eine Rechtsanwaltskanzlei mit der rechtlichen Vertretung beauftragt.“ Vorerst werden die letzten sechs Jahre unter die Lupe genommen, eine Ausweitung auf die gesamte Dienstzeit der Geschäftsführerin sei nicht ausgeschlossen. Im Raum steht ein Schaden von 150.000 Euro.
Anzeige ist in Vorbereitung
Eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft hat der Verein noch nicht erstattet: „Dazu wurde uns geraten. Die Anzeige ist in Vorbereitung. Es gilt, alles zu beweisen, damit die Staatsanwaltschaft nicht einen fehlenden Anfangsverdacht ortet und es zu keinen Ermittlungen kommt.“ Die Geschäftsführerin war für die „Krone“ telefonisch nicht erreichbar.
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