Nachholbedarf bei Lohn
Warnstreiks bei McDonalds, Burger King und Co.
Die deutsche Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat zu Warnstreiks „bei McDonalds, Burger King, Nordsee und Co.“ aufgerufen. In der sogenannten Systemgastronomie, zu der auch Ketten wie Starbucks, Pizza Hut oder L‘Osteria gehören, war zuvor die zweite Runde der Tarifverhandlungen ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
Die NGG kritisierte, dass sich die Arbeitgeber in der zweiten Runde „keinen Zentimeter auf die Forderung der Beschäftigten zubewegt“ hätten. Deswegen werde es nun laut, sagte Verhandlungsführer Mark Baumeister. Ab kommender Woche müsse in ganz Deutschland mit Aktionen und Warnstreiks gerechnet werden.
„Wochenendarbeit, Schichtarbeit, Arbeit in der Nacht und an Feiertagen und das alles zu Niedriglöhnen knapp über dem Mindestlohn: Das ist die Realität vieler Beschäftigter in der Systemgastronomie“, so Baumeister.
„Absolut respektlos“
Nach den „extremen Preissteigerungen“ der letzten Jahre hätten die Beschäftigten einen „massiven Nachholbedarf bei den Löhnen“, erwarteten eine echte Entlastung und „deutlich mehr Geld“. Stattdessen habe die Arbeitgeberseite jedoch nicht mal ein neues Angebot zur zweiten Verhandlung mitgebracht. „Das ist absolut respektlos gegenüber den Beschäftigten.“
Die Arbeitgeberseite betont die soziale Verantwortung der Branche. Gleichzeitig wollen sie die Beschäftigten mit einer Minimalstlohnerhöhung von lediglich 1,26 Euro/Stunde bis Ende 2028 abspeisen. Damit machen sie die Systemgastronomie zur Billiglohnbranche des Gastgewerbes.
NGG-Verhandlungsführer Mark Baumeister
Die NGG fordert unter anderem einen Einstiegslohn von 15 Euro in der untersten Tarifgruppe, darüber 500 Euro mehr pro Monat sowie eine Einmalzahlung in derselben Höhe für alle Gewerkschaftsmitglieder. Weitere Gespräche für die Branche mit 120.000 Beschäftigten soll es nun erst im November geben – später als ursprünglich geplant.
Weniger Gäste, schlechteres Geschäftsklima
Der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) sprach dagegen von einem verbesserten Angebot der Arbeitgeberseite, das zu einem „fairen Tarifgefüge“ führe und verwies auf Gästerückgang, wirtschaftliche Unsicherheiten und ein verschlechtertes Geschäftsklima.
„Die NGG muss sich weiter bewegen und mit konstruktiven Vorschlägen zu einem sowohl für die Beschäftigten als auch für die Unternehmen der Branche ausgewogenen Tarifabschluss beitragen“, forderte BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert.
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