Muss Milliardär Elon Musk in Therapie, weil er „offensichtlich psychische Probleme hat“? Geht es nach der bekannten Tech-Journalistin Kara Swisher, sollte der Tesla-Chef schleunigst in die Anstalt. In einem Interview mit dem Handelsblatt spart sie nicht mit Beleidigungen: „Elon Musk hat einfach beschlossen, ein Arschloch zu sein.“
Die Silicon-Valley-Kennerin nimmt sich in ihrem neuen Buch „Burn Book“ mehrere mächtige Größen der Tech-Industrie vor. Besonders hat sie es auf Tesla-Chef Elon Musk abgesehen, den sie sogar persönlich kennt. Sie beschreibt etwa seine chamäleonartige Wandlung: So war Musk früher Unterstützer der Demokraten unter Barack Obama, nun ist er unter den prominenten US-Amerikanern einer der glühendsten und lautesten Trump-Fans.
Zuletzt erregte er Aufsehen, da er der Pop-Ikone Taylor Swift auf seiner Plattform X höhnisch anbot, ihr ein Kind zu schenken und auf ihre Katzen aufzupassen. Hintergrund war eine Unterstützungsbekundung von Swift für die demokratische Kandidatin Kamala Harris, welche sie mit „kinderlose Katzenfrau“ signierte.
Drogenkonsum und Corona radikalisierten Musk
„Als Tesla in Schwierigkeiten war, hat er einen riesigen staatlichen Kredit aufgenommen. Das hat sein Unternehmen gerettet. Danach hat er direkt wieder angefangen, die Regierung zu beleidigen“, erzählt Swisher dem Handelsblatt.
Generell sei die politische Richtschnur der Tech-Bosse im Silicon Valley ihr Eigeninteresse. Was auch immer ihnen hilft, den nächsten Dollar zu verdienen, wird unterstützt. „In der Covid-Pandemie begann er, sich zu radikalisieren. Er ist dann immer weiter in dieses seltsame Kaninchenloch hineingekrochen. Es wurde viel über seinen Drogenkonsum geschrieben, der meiner Meinung nach auch eine Komponente ist“, sagt die Autorin.
Politisch bewegte sich der einflussreiche Milliardär unter der demokratischen Biden-Administration immer weiter nach rechts. Zoff gibt es auch mit den Behörden: „Er wird gerade von einer Reihe von Regierungsbehörden untersucht, unter anderem auf vermuteten Betrug. SpaceX hat viele Staatsaufträge, und manche in Washington machen sich Sorgen, dass er eine Gefahr für nationale Sicherheit ist“, berichtet Swisher dem Handelsblatt. Sollte Donald Trump künftiger Präsident werden, will es sich Musk gut mit diesem stellen. Sogar ein Posten in der Regierung soll dem Unternehmer winken.
Er war mal entzückend und interessant, trotz all seiner Mängel. Dann hat er sich komplett verändert.
Kara Swisher
„Er muss in Therapie, ganz einfach“
Angesprochen auf die von Musk unterstützten antisemititischen Accounts, Warnungen vor dem „Woke-Mind-Virus“ und Verbreitung von Verschwörungstheorien, etwa zu einer transsexuellen Unterwanderung staatlicher Schulen auf der Plattform X, meint Insiderin Swisher in dem Interview: „Ich weiß nicht, was bei ihm schiefgelaufen ist. Er war mal entzückend und interessant, trotz all seiner Mängel. Dann hat er sich komplett verändert. Er hat offensichtlich psychische Probleme. Er müsste in Therapie, ganz einfach. Wissen Sie, eigentlich ist es eine traurige Geschichte. Er hätte der nächst Steve Jobs sein können, aber er hat sich entschieden, Howard Hughes zu sein“, so Kara Swisher. Damit spielt sie auf den Flugpionier Hughes an – dieser gilt ebenfalls als genialer Kopf, verbrachte aber die letzten Jahre seines Lebens in geistiger Umnachtung.
„Musk hat beschlossen, ein Arschloch zu sein“
Generell weist Swisher darauf hin, dass Musk lediglich der Treiber hinter Tesla war, aber nicht der Gründer oder gar Erfinder. Obwohl sie sehr wohl Anerkennung für die Leistungen und Ideen des Unternehmers übrig hat, teilt sie gegen ihn aus: „Er hat einfach beschlossen, ein Arschloch zu sein“.
Doch abschließend hält die Journalistin im deutschen Handelsblatt fest: „Was mit Elon Musk passiert, ist mir komplett egal. Vielleicht wird es auch enden wie bei Henry Ford. Dann sage ich: Danke für die Autos, Henry! Als Mensch bist und bleibst du ein Mistkerl.“
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