Der Goldpreis hat mit der Aussicht auf sinkende Zinsen seine Rekordjagd am Freitag fortgesetzt. An der Börse in London stieg die Notierung für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) bis auf 2572,98 US-Dollar und damit so hoch wie noch nie. Auch in Euro gerechnet erreichte der Preis ein Rekordhoch bei 2319,30 Euro je Unze.
Seit Beginn des Jahres hat das Edelmetall mittlerweile etwa 25 Prozent an Wert gewonnen. Stärkster Treiber für den Höhenflug sind Spekulationen auf sinkende Zinsen. Da Gold selbst keine Zinsen abwirft, verstärkt die Aussicht auf fallende Zinsen zum Beispiel für Staatsanleihen die Nachfrage nach dem Edelmetall.
Weitere Zinssenkungen erwartet
Am Donnerstag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den derzeit wichtigsten Leitzins, den Einlagensatz, um 0,25 Prozentpunkte gesenkt und damit die Zinswende in der Eurozone fortgesetzt. Hinzu kommt: „Der Markt rechnet in den kommenden Monaten mit weiteren Zinssenkungen“, sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank.
Darüber hinaus werden auch in den USA sinkende Zinsen erwartet. Nach klaren Hinweisen aus den Reihen der US-Notenbank Fed wird in der kommenden Woche fest mit der ersten Leitzinssenkung seit der Inflationswelle gerechnet. Die amerikanischen Währungshüter haben allerdings das Ausmaß und die Abfolge künftiger Zinsschritte offen gelassen und die Entscheidung von der weiteren Entwicklung von Konjunkturdaten abhängig gemacht. Zeitweise hatten schwache Wirtschaftsdaten aus den USA die Spekulation auf einen größeren Zinsschritt von 0,50 Prozentpunkten verstärkt, was dem Goldpreis ebenfalls Auftrieb verlieh.
Gaza-Krieg als Preistreiber
Zuletzt hatte auch der Gazakrieg zwischen Israel und der islamistischen Terror-Organisation Hamas und die damit verbundene Sorge vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten den Goldpreis mehrfach nach oben getrieben.
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