Landesweit kämpfen heimische Einsatzkräfte aktuell gegen Wassermassen. Die Fluten zeigen nun, wie dringend unsere Böden vor dem Spekulanten-Zugriff geschützt werden müssen.
„Wir hüten hier im Pielachtal seit Jahrhunderten sorgfältig das kostbarste Gut der Ahnen – nämlich die Bergwälder, Wiesen, Almen und Flüsse“, versichert der heimische „Ökograf“ und Biobergbauer Friedrich Hardegg aus Niederösterreich. Wie alle anderen Familienbetriebe, Klöster und Landwirte zwischen Neusiedler See und Bodensee hütet der Ökopionier Grund und Boden. Spekulation ist weder Teil seines Denkens noch Handelns.
Außerhalb dieses Zirkels wird kostbares Land jedoch hemmungslos um Millionen verscherbelt und versiegelt. Letzte Äcker- und Felderreserven verschwinden für immer unter Asphalt. Eben dadurch gehen aber auch Zehntausende Hektar Land verloren, die bei Hochwasser als Flutpuffer dienen würden.
Regionale erste Schritte in eine grünere Richtung
Eine Umweltkatastrophe, deren Bekämpfung die „Krone“-Leser mit überwältigender Mehrheit von der nächsten Regierung dringend einfordern. Dass damit auch Wählerstimmen zu holen sind, ist den zuständigen Politikern mittlerweile sonnenklar.
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig präsentierte im Frühjahr mit den Raumordnungs-Landesräten aller neun Länder sowie den politischen Vertretungen des Städte- und Gemeindebundes einen Aktionsplan.
Herzstück dieses Aktionsplans: Mit der Einrichtung landwirtschaftlicher Vorrangzonen werden die fruchtbarsten Böden einer Region unter Schutz gestellt – was einen entscheidenden Beitrag zum langfristigen Erhalt der Ernährungssicherheit leistet. Auch Einschränkungen für flächenintensive bauliche Nutzungen sind vorgesehen.
Forderung nach verbindlichen Klimazielen
Auch ein Monitoring ist vorgesehen. Für Greenpeace-Chef Alexander Egit zwar ein Weg in die richtige Richtung, dennoch nur ein Versuch, sich um konkrete gesetzlich festgelegte Zielsetzungen und eine strikte Obergrenze von 2,5 Hektar Flächenverbrauch pro Tag zu drücken.
Auch Umweltministerin Leonore Gewessler habe – laut Naturschützern – zwar sehr viel grünes Herzblut, jedoch wenig Konkretes anzubieten. „Wir müssen den Bodenfraß auf 2,5 Hektar pro Tag begrenzen. Und das geht“, lässt sie auf Anfrage der „Krone“ wissen.
Nächste Regierung muss Ergebnisse liefern
Wer immer bald die politischen Geschicke der Republik leitet, Egits Botschaft ist: „Es muss rasch etwas Konkretes auf den Tisch! Ein mutiger Allparteienbeschluss ist Gebot und Gesetz der Stunde.“ Stichwort Klimaschutzgesetz mit verbindlichen rot-weiß-roten Zielsetzungen. Denn auch in den Wahlprogrammen der Parteien sind derzeit noch immer gravierende Unterschiede in Sachen Klimaschutz zu erkennen (siehe Grafik).
Um die „Stimme Österreichs“ zu stärken, konfrontieren auch die Raumordnungsexperten die Politik mit einem dringend notwendigen und sofort umzusetzenden Sofortprogramm. Folgendes wird gefordert:
Wie es tatsächlich im Lande aussieht, beweist die aktuelle Sanierung der Ostautobahn A4. Dort ist es beschlossene Sache, dass für die Asfinag zwischen dem Knoten Prater in Wien und Schwechat auf niederösterreichischer Seite schon im November nicht weniger als 1100 (!) Bäume gerodet werden. Die politische Verantwortung dafür liegt im Öko-Ministerium.
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