Trauriger Abschied für die Besucher des Wiener Zoos in Schönbrunn: Erstmals seit 20 Jahren sind dort keine Pandabären mehr zu bewundern. Am Freitag, kurz vor 20 Uhr, hob ein chinesisches Frachtflugzeug mit den beiden Pandas vom Wiener Flughafen Richtung Chengdu ab.
An Bord befand sich reichlich pandatypischer Proviant: Bambus, Süßkartoffeln, Karotten, Bambusbrot und Wasser. Während des zehnstündigen Fluges hatte das Begleitteam durchgehend Zugang zu den Tieren. Begleitet werden die Pandas von ihrer langjährigen Pflegerin Renate Haider und He Changgui, einem Mitarbeiter der Panda-Station, der eine Woche in Schönbrunn verbracht hatte, um die Tiere kennenzulernen.
Fressen und Schlafen
„Yang Yang und Yuan Yuan haben die Reise pandagemäß verbracht – mit Fressen und Schlafen. Ich werde nun fast zwei Wochen in China bleiben, um die Betreuung Schritt für Schritt an meine chinesischen Kollegen zu übergeben“, berichtet Tierpflegerin Renate Haider.
Lebensabend auf geriatrischer Panda-Station
Die beiden Tiere, die in Menschenobhut geboren wurden, waren bedeutende Botschafter in Österreich für ihre bedrohten Artgenossen in der Wildbahn. Gemäß einer tiefverwurzelten chinesischen Tradition sind sie nun in ihre Heimat zurückgekehrt, um ihren Lebensabend in einer auf geriatrische Pandas spezialisierten Station zu verbringen.
Erfolgreiche Forschungskooperation
Die erfolgreiche Forschungskooperation zwischen dem Tiergarten Schönbrunn und seinem chinesischen Naturschutzpartner, der China Wildlife Conservation Association, wurde um zehn weitere Jahre verlängert, um den Schutz und Erhalt des Großen Pandas und seines Lebensraumes zu fördern.
„Unsere Besucherinnen und Besucher werden nicht lange auf Große Pandas verzichten müssen. In naher Zukunft wird ein junges Panda-Paar einziehen“, verkündet Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.
Abschiedsbesuch von Wolfgang Schüssel
Kuratorin Eveline Dungl und Zootierarzt Thomas Voracek begleiteten die Tiere vom Einsteigen in die Transportkisten im Tiergarten bis zum Abflug am Wiener Flughafen. Die Abwicklung vor Ort unterstützte Animals First, eine Spezialfirma für Tiertransporte via Flugzeug. Der Flughafen Wien bietet hohe Expertise für Spezialtransporte und wird interkontinental von großen, führenden Frachtairlines angeflogen. Mit seiner geografisch günstigen Lage in Europa hat sich der Wiener Airport als wichtiges globales Drehkreuz für Mittel- und Osteuropa etabliert.
Dank der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen dem Flughafen Wien und dem Tiergarten Schönbrunn konnte bereits so manch tierischer Passagier in Wien begrüßt und verabschiedet werden.
Am vergangenen Mittwoch statteten die chinesische Botschafterin QI Mei, Generalsekretärin Eva Landrichtinger und der Aufsichtsratsvorsitzende der Schönbrunner Tiergarten-Gesellschaft m.b.H., Kanzler a.D. Wolfgang Schüssel, den Pandas im Tiergarten einen letzten Besuch ab.
Kurze „pandalose“ Zeit
Schließlich sind die Großen Pandas auch ein Symbol der chinesisch-österreichischen Freundschaft und verbinden die Volksrepublik China und Österreich seit über 20 Jahren auf besondere Weise. Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck erläuterte seinen Gästen dabei auch, wie die kurze „pandalose“ Zeit für Anpassungen der Panda-Anlage genutzt wird.
Ziel ist es, den Besuchern mit der Ankunft des neuen Paares ein ganz neues Panda-Erlebnis und den Tieren noch mehr Platz zu bieten. Zusätzlich wird es während dieser Zeit eine Fotoausstellung rund um die Panda-Anlage geben. Auf 20 großformatigen Aufnahmen von Tiergartenfotograf Daniel Zupanc werden besondere Momente der Panda-Haltung im Tiergarten Schönbrunn zu sehen sein.
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