Es regnet und regnet und regnet in Oberösterreich derzeit kontinuierlich weiter. Bisher haben die Niederschläge noch keine Pause eingelegt. Viele kleine und mittlere Gewässer sind daher schon über die Ufer getreten. Die Donau dürfte im Laufe des Abends bei Grein und Mauthausen noch die Vorwarngrenzen überschreiten, bei Linz aber erst im Laufe des Sonntags.
In Oberösterreich bewältigten am Samstag landesweit 330 Feuerwehren mit 4500 Kräften rund 600 Einsätze. Die Summe der Einsätze über das ganze Bundesland sei die Herausforderung, hieß es aus dem Landesfeuerwehrkommando. Für den Abend und die Nacht galt noch erhöhte Einsatzbereitschaft, wobei die Intensität des Regens in der Nacht aber nachlassen sollte.
Vorwarngrenze überschritten
Die Enns in Steyr hatte die Vorwarngrenze bereits überschritten und stieg noch an. In Schärding am Inn war bereits am Freitag vorsorglich der erste Teil des mobilen Hochwasserschutzes aufgebaut, worden die Warngrenze wurde Samstagnachmittag überschritten.
Auch die Dreiflüssestadt Passau im benachbarten Bayern hat Vorbereitungen getroffen, denn in Bayern regnet es ebenso massiv. Angesichts steigender Pegelstände von Donau und Inn werden erste Sperrungen im Stadtgebiet ab den Abendstunden am Samstag erwartet. Mit großflächigen Überflutungen sei laut Deutscher Presseagentur (dpa) nicht zu rechnen.
Schneedecke saugt Regen auf
Die niedrige Schneefallgrenze von rund 800 Metern wirke sich im Süden Oberösterreichs in den kommenden Tagen auf das Hochwassergeschehen aus, so Christian Wakolbinger vom Hydrografischen Dienst des Landes. Bei einer höheren Schneedecke werde der Regen aufgesaugt, er werde also nicht gleich abflusswirksam, sondern erst, wenn es wieder wärmer wird.
Am meisten Regen werde im südlichen Bergland erwartet, auch im Osten von Steyr über Linz bis ins östliche Mühlviertel regnet es viel. Weniger Niederschlag soll es im Nordwesten – nördliches Innviertel, Mühlviertel – geben, hieß es vom Landesfeuerwehrkommando.
Warnung für Autofahrer und Fußgänger
Durch die anhaltenden Niederschläge bestehe die Gefahr von Muren und Hangrutschungen, Überflutungen von Gebäuden sowie Grün- und Ackerflächen. Der Bevölkerung wurde empfohlen, sich von Wildbächen, Fließgewässern und überfluteten Flächen sowie Unterführungen fernzuhalten und nicht notwendige Autofahrten sowie Outdooraktivitäten zu vermeiden. Lokale Überflutungen an kleinen und mittleren Gewässern seien überall möglich.
In Linz wurde der Traunradweg unterhalb der Traunbrücke Ebelsberg vorsorglich gesperrt, ebenso die Fußgängerunterführung Freistädter Straße/Linzer Straße, zwei Unterführungen an der Haselbach-Mündung und die Zufahrt an der Galvanistraße 24.
Schienenersatzverkehr
Die ÖBB führen die Almtalbahn zwischen Wels und Grünau, die Mühlkreisbahn zwischen Rottenegg und Aigen-Schlägl sowie die Donauuferbahn zwischen Grein Stadt und St. Nikola ab Samstag nur im Schienenersatzverkehr. Aufgrund der ausgesprochenen Reisewarnung wurde die Zugbindung bei allen nationalen, internationalen und Nachtzugtickets, die bis 12. September gekauft wurden, für den Zeitraum von 13. bis 15. September aufgehoben.
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