Regen und Hochwasser

Leichte Entspannung in Wien, U-Bahnen gesperrt

Österreich
15.09.2024 21:43

Leichte Entwarnung in Wien, dennoch legen die Unwetter weiterhin den öffentlichen Verkehr und das Leben lahm. Die „Krone“ hat den Überblick über gesperrte U-Bahn-Linien, Stromausfälle und die Hochwasser-Lage in der Landeshauptstadt – den österreichweiten Live-Ticker finden Sie hier.

 

Die gute Nachricht vorweg: Bis zum frühen Abend sank der Wasserstand des Wienflusses wieder, es konnte vorerst leichte Entwarnung gegeben werden.

Aufgrund starker Regenfälle und des damit verbundenen Hochwassers kommt es aber weiterhin zu erheblichen Einschränkungen im Wiener U-Bahnnetz. U6, U4, U3 und U2 sind zum Teil gesperrt. Die Wiener Linien rechnen mit keinem regulären Betrieb vor Mittwoch. 

Die Wiener Linien ergriffen schon im Vorfeld umfassende Schutzmaßnahmen an verschiedenen U-Bahn-Linien. Die betroffenen U-Bahn-Trassen wurden mit Dammbalken und Sandsäcken vor dem eindringenden Wasser geschützt und der U-Bahn-Betrieb muss teilweise eingestellt werden.

Kein regulärer Betrieb bis Mittwoch
Die U4 kann nur zwischen Heiligenstadt und Friedensbrücke fahren, die U6 wird weiterhin zwischen Floridsdorf und Westbahnhof sowie Bahnhof Meidling und Siebenhirten geführt. Die U3 ist zwischen Rochusgasse und Simmering eingestellt.

Die U2 fährt nur zwischen Seestadt und Taborstraße.

Aktuell rechnen die Wiener Linien mit keinem regulären Betrieb vor Mittwoch. Die Situation ist weiterhin angespannt und ein Rückgang des Pegels ist noch nicht abzusehen. Sobald der Wasserstand zu sinken beginnt, kann mit den Abbauarbeiten der Flut-Sicherungsmaßnahmen, welche bis zu 12 Stunden dauern können, begonnen werden. Die Wiener Linien bitten, nach Möglichkeit großräumig auf andere Linien auszuweichen. 

Autobahnen gesperrt
Die Südautobahn (A2) war laut ÖAMTC von der SCS nahe der Wiener Stadtgrenze bis Traiskirchen (Bezirk Baden) gesperrt, weil Wasser auf der Richtungsfahrbahn Graz stand. Wegen Überflutung blockiert war auch die Südostautobahn (A3) im Bereich Ebreichsdorf (Bezirk Baden). Fahrbahnschäden meldete eine Sprecherin des Clubs zudem von der Wiener Außenringautobahn (A21) im Abschnitt Knoten Steinhäusl – Hochstraß in Fahrtrichtung zur A2.

Stromversorgung unterbrochen
In drei Wiener Bezirken – nämlich in Teilen von Penzing, Landstraße und der Donaustadt – war am Sonntag die Stromversorgung unterbrochen. Das teilten die Wiener Netze mit. „Wir arbeiten weiter an der Behebung, um die Versorgung rasch wiederherzustellen“, hieß es auf der Website des Energieversorgers. Der Großteil der Störungen konnte behoben werden, bis in die Abendstunden kam es aber immer wieder zu vereinzelten Ausfällen.

Das Unternehmen ist seit Freitag Tag und Nacht mit doppelter Besetzung zur Behebung der Ausfälle im Einsatz. Die Unwetterlage erschwere die Arbeiten aber. Im Bereich der Wiener Netze, in Wien sowie in Teilen Niederösterreichs und dem Burgenland, komme es immer wieder zu Beschädigungen von Freileitungen durch Bäume und zu Überflutungen von Trafostationen, wie das Unternehmen mitteilte. Die durchschnittliche Dauer von Stromstörungen von 90 Minuten könne daher nicht immer eingehalten werden.

Knapp unter Rekordmarke
Die Donau erreichte am Sonntag an der für Wien maßgeblichen Messstelle Korneuburg einen Pegelstand von 7,4 Meter. Am Tag davor waren es 5,85 Meter. Ab einem Pegelstand von 5,20 Metern werden bei Korneuburg die Wehrfelder des Einlaufbauwerks überströmt, was den Hochwasserschutz in Wien gewährleistet. Das Donauwasser fließt dann zunächst ohne Zutun in die Neue Donau. Ab einem Pegelstand von sechs Meter werden die Wehrfelder langsam geöffnet und das Hochwasser kontrolliert abgeleitet.

„Seit gestern sind alle drei Wehranlagen, aufgrund der hochwasserführenden Donau durch die MA 45 besetzt. Auf der Donauinsel wurden sämtliche Treppelwege gesperrt. Die Lage ist jedoch unter Kontrolle“, hieß es in der am Sonntag aktualisierten Hochwasserinformation bzw. -warnung für Wien. Dank Donauinsel und Neuer Donau sei Wien beim Donauhochwasserschutz auf große Wassermengen vorbereitet. Die Donauinsel sei mit 21 Kilometer Länge und rund 210 Meter Breite „ein riesiger Schutzbau“, der die Neue Donau als Entlastungsgerinne für den Donaustrom flankiere, betonte die MA 45 am Wochenende: „Bei hohem Wasserstand entlastet die Neue Donau die Donau. Die Neue Donau ist dabei mit drei Wehranlagen ausgestattet.“

Der aktuelle Pegelstand der Donau in Korneuburg ist übrigens nicht mehr weit von der Marke entfernt, die beim Rekordhochwasser 2013 erreicht wurde. In der Nacht auf den 6. Juni 2013 wurde bei einem sogenannten hundertjährlichen Hochwasser ein Pegelhöchstwert von 8,09 Metern verzeichnet. Das war die höchste Marke seit Errichtung des Donau-Hochwasserschutzes 1988.

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