Unwetter in Europa

Damm in Polen läuft über, Todesopfer in Rumänien

Ausland
15.09.2024 09:52

Nach starken Regenfällen ist im Südwesten Polens ein Staudamm übergelaufen. „Der Wasserzulauf ist riesig“, erklärte die niederschlesische Gemeinde Bystryca Klodzka auf X. In Tschechien wurde ein Ort durch die Fluten von der Außenwelt abgeschnitten, Tausende mussten evakuiert werden. In Rumänien sind mehrere Todesopfer aufgrund der Unwetter zu beklagen.

An mehreren Orten in Polen sei bereits mehr Regen niedergegangen als bei der sogenannten Jahrtausendflut im Jahr 1997, erklärte Regierungschef Donald Tusk. Die Situation sei durch den überlaufenden Damm in Miedzygorze an der Grenze zu Tschechien kritisch. „Obwohl Wasser abgelassen wurde, hat er seinen Höchststand erreicht!“, hieß es aus der Gemeinde Bystryca Klodzka auf X. Die Bewohner der tiefer gelegenen Dörfer würden evakuiert, teilte die Regionale Wasserwirtschaftsbehörde in Breslau (Wroclaw) mit.

Bilder von den Überschwemmungen in Polen:

Besonders Ältere in Fluten in Rumänien gestorben
In Rumänien wurde bereits von Todesopfern berichtet: Im Kreis Galati in der östlichen Region Moldau starben in den Fluten mindestens vier Menschen. Unter den Opfern befanden sich hauptsächlich ältere Menschen, unter ihnen zwei Frauen im Alter von 96 und 86 Jahren. Weitere 90 Menschen wurden evakuiert, schrieb das Nachrichtenportal digi24.ro.

Bilder von den Fluten in Rumänien:

Die Wassermassen erreichten in den betroffenen Ortschaften eine Höhe von bis zu 1,7 Metern, hieß es in den Berichten weiter. Menschen seien auf Hausdächer geklettert, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden. 200 Feuerwehrleute seien im Einsatz, ein Hubschrauber der Armee habe Kurs auf das Katastrophengebiet genommen. Die Rettungskräfte gehen davon aus, dass noch viele ältere Menschen, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, in ihren Häusern in den Überschwemmungsgebieten festsitzen.

BiTausende Stadtbewohner in Tschechien evakuiert
Die Unwetter mit Hochwasser und Überschwemmungen halten die Einsatzkräfte in Tschechien weiter in Atem. Besonders betroffen ist das Grenzgebiet zu Polen im Osten des Landes. In der Nacht auf Sonntag ordnete der Bürgermeister von Cesky Tesin die Evakuierung von mehreren Tausend Einwohnern aus dem Stadtzentrum an. Die Olsa, ein Nebenfluss der Oder, drohte dort über die Ufer zu treten.

Bilder aus Tschechien:

(Bild: APA/AFP )
(Bild: APA/AFP )

Bereits zuvor hatten in Opava am gleichnamigen Fluss Tausende Menschen wegen akuter Überflutungsgefahr ihre Wohnungen verlassen müssen. Betroffen war unter anderem die größte Plattenbausiedlung der Stadt. Auch in Krnov und anderen Städten mussten Menschen in Sicherheit gebracht werden. Im Altvatergebirge wurde die 2.000-Einwohner-Gemeinde Ceska Ves durch die Wassermassen der Bela von der Außenwelt abgeschnitten. Ein Nachlassen der Regenfälle war den Vorhersagen zufolge frühestens am Montag in Sicht.

Im Südwesten Tschechiens lief die Talsperre Husinec im Böhmerwaldvorland wegen des Hochwassers über. Die darunter liegenden Gemeinden entlang der Blanice konnten indes frühzeitig gewarnt worden. An Moldau und Elbe stellte sich die Lage deutlich entspannter dar als zunächst befürchtet. Am Pegel in Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) wurde die zweite Hochwasser-Alarmstufe („Bereitschaft“) erreicht. Am Pegel Prag-Vyton lag der Stand der Moldau am Sonntagmorgen rund 2,17 Meter über dem Nullpegel

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