Ein nun auch ins Kino gezerrtes Martyrium, Regie: Sherry Hormann, und seine drei (!) Protagonisten: der Entführer, gespielt von einem despotischen Thure Lindhardt, und zwei Kampusch-Darstellerinnen - weil dies das rasante Heranwachsen vor der Kamera einfordert.
Es ist die kleine pausbäckig-trotzige Amelia Pidgeon, die der aus ihrem Kindsein herausgerissenen zehnjährigen Natascha ihr Antlitz, ihr Verängstigtsein, ihren Schmerz und ihr fiebriges Aufbegehren leiht. Ihre schauspielerische Leistung, dieses naive Sicheinfühlen, dieses Nacktsein bis aufs Herz, gilt es zu würdigen.
Antonia Campbell-Hughes indes, die die heranwachsende Natascha spielt, wird in ihrer drastisch gezeigten Blöße und Ausgemergeltheit - dem Hungertod nah, nur für diese Rolle - selbst zum Opfer einer Filmindustrie, die keine Tabus kennt. Eine Opferrolle, in der sich Frau Kampusch, die Starke, die Überlebende, nie sehen wollte.
Kinostart von "3096 Tage": 28. Februar.
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