Nahost

Houthi-Rakete aus dem Jemen schlug in Israel ein

Ausland
15.09.2024 13:39

Eine aus dem Jemen abgeschossene Rakete ist nach Angaben der israelischen Armee nahe der israelischen Stadt Tel Aviv eingeschlagen. Das Geschoss sei in unbewohntem Gebiet gelandet, erklärte die Armee am frühen Sonntagmorgen.

Die jemenitische Houthi-Miliz reklamierte den Angriff für sich und erklärte, sie habe einen „Militärposten“ im Gebiet Jaffa bei Tel Aviv attackiert. Israels Premier Benjamin Netanyahu kündigte eine harte Reaktion an.

Neun Menschen leicht verletzt
Alarmiert durch Sirenen suchten die Bewohner im Zentrum Israels eilig Schutzräume auf, wie israelische Medien berichteten. Dabei wurden laut dem israelischen Rettungsdienst Magen David Adom neun Menschen leicht verletzt.

Journalisten der Nachrichtenagentur AFP sahen, wie Feuerwehrleute nach dem Angriff ein Feuer in der Nähe der Stadt Lod löschten, das durch herabfallende Raketenteile ausgelöst wurde. In einem Bahnhof in Modin rund 20 Kilometer südöstlich von Tel Aviv war zerbrochenes Glas zu sehen.

Houthi-Sprecher Yahya Saree sagte in einer Videobotschaft, die Miliz habe eine „neue ballistische Hyperschallrakete“ eingesetzt. Sie habe „erfolgreich ihr Ziel erreicht“, ohne dass „die feindliche Abwehr“ sie abgefangen habe.

Mitte Juli hatte die Miliz bereits Tel Aviv mit Drohnen angegriffen und dabei einen Zivilisten getötet. Israel flog daraufhin Luftangriffe auf die jemenitische Hafenstadt Hodeidah.

Feuerwehrleute nach dem Angriff in der Nähe der Stadt Lod (Bild: APA Pool/AFP/Menahem KAHANA)
Feuerwehrleute nach dem Angriff in der Nähe der Stadt Lod

Netanyahu sagte nach Angaben seines Büros während der wöchentlichen Kabinettssitzung: Die Houthi hätten eigentlich wissen müssen, dass jeder, der versuche, Israel Schaden zuzufügen, einen hohen Preis dafür zahlen müsse. „Wer eine Erinnerung braucht, kann gerne den Hafen in Hodeidah besuchen“, sagte Netanyahu. Nach einem tödlichen Drohnenangriff der Houthi auf Tel Aviv hatte die israelische Luftwaffe den jemenitischen Hafen im Juli angegriffen. Es kam dort zu einem Großbrand, sechs Menschen wurden getötet.

„Jeder, der uns angreift, wird unserer Faust nicht entkommen“, sagte Netanyahu weiter. „Wir befinden uns in einem Mehrfrontenkrieg gegen die iranische Achse des Bösen, die uns zerstören will.“ Zur sogenannten Widerstandsachse gehören mit dem Iran verbündete Milizen, unter anderem die Hisbollah im Libanon und die Houthi-Miliz im Jemen.

Houthi-Miliz greift Handelsschiffe an
Seit November greift die vom Iran unterstützte jemenitische Houthi-Miliz immer wieder auch Handelsschiffe im Roten Meer und im Golf von Aden mit angeblichem Bezug zu Israel an. Nach eigenen Angaben wollen die Houthi damit die Palästinenser im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen unterstützen.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres ausgelöst worden, bei dem Kämpfer der Hamas und anderer islamistischer Gruppen nach israelischen Angaben 1.205 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt hatten.

Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bisher mehr als 41.200 Menschen getötet.

Hisbollah-Raketen
Auch die vom Iran unterstützte, libanesische Schiitenmiliz Hisbollah feuerte nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf den Norden Israels ab. Die Organisation reklamierte die Angriffe, die einer Militärbasis gegolten hätten, für sich. Die israelische Armee teilte mit, rund 40 Geschosse seien vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden. Ein Teil sei von der Raketenabwehr abgefangen worden, der Rest sei in offenen Gebieten niedergegangen. Es gebe keine Berichte zu Verletzten.

Die Feuerwehr bemühe sich, durch die Angriffe ausgelöste Brände zu löschen. Außerdem habe eine mit Sprengstoff beladene Drohne vom Libanon aus die Grenze nach Israel überquert. Sie sei im Bereich der Stadt Metula abgestürzt. Dabei sei niemand verletzt worden. In der Nacht auf Sonntag hätten israelische Luftwaffe und Artillerie Ziele im Libanon angegriffen. Dabei sei eine „Terrorzelle“ getroffen worden, hieß es weiter in der Mitteilung.

Das libanesische Gesundheitsministerium hatte am Samstagabend mitgeteilt, vier Menschen – darunter drei Kinder – seien bei einem israelischen Luftangriff im Nordosten des Libanon verletzt worden. Die israelische Armee hatte mitgeteilt, die Luftwaffe habe in der Bekaa-Ebene und in Baalbek Waffenlager der Hisbollah angegriffen.

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