In Klingenbach

Asylquartier des Bundes schließt die Pforten

Burgenland
16.09.2024 06:00

Zu Beginn der großen Flüchtlingswelle nach dem Sommer 2015 hatte der Bund dringend Unterkünfte benötigt. Kurzerhand wurde die ehemalige Grenzstation Klingenbach zum Asylquartier umfunktioniert. Platz war für bis zu 80 Migranten. Heute, Montag, kehrt ganz offiziell Ruhe ein.

Das Asylquartier in Klingenbach sorgte immer wieder für Schlagzeilen. Zu Weihnachten 2021 hatte die Polizei in nur einer Stunde gleich zwei Einsätze. Asylwerber sind in Streit geraten – der eine hatte 1,6 Promille intus, der andere 1,8. Eine Rauferei konnte ohne Verletzte beendet werden. Doch kurz darauf musste die Polizei erneut einschreiten. Einer der beiden Trunkenbolde hatte eine Gabel zu einer Stichwaffe verbogen und schrie: „Wenn Mohamed ins Zimmer geht, steche ich ihn ab.“ Haft!

Marrokaner abgeführt
Mit einer Glasscherbe attackiert hatte vier Tage zuvor ein rauschiger Marokkaner einen Landsmann, weil dieser im Aufenthaltsraum das Licht aufgedreht hatte, damit ihn seine Mutter in der Heimat beim Video-Telefonat sehen konnte. Der Angreifer – er hatte fast zwei Promille im Blut – wurde abgeführt.

Angreifer war gefürchtet
Der Beschuldigte war kein unbeschriebenes Blatt und gefürchtet in der Betreuungseinrichtung des Bundes. Er war auch dabei, als ein Asylwerber mit einem Gipsbein den Bürgermeister von Klingenbach auf der Straße angehalten hatte und eine Zigarette von ihm wollte. Da der Ortschef der Aufforderung nicht nachgekommen ist, schlug der Marokkaner (24) mit seinen Krücken auf das Politikerauto ein. Blechschaden!

Aufregung lösten georgische Bewohner aus, die sich als Einbrecher entpuppt hatten. Mehr als ein Dutzend Coups in Wohnhäuser im Bezirk Eisenstadt ging auf ihr Konto. Als die Kriminellen überführt wurden, stellten die Ermittler Tatwerkzeug und allerlei Diebesgut sicher. Als Beutelager dienten ihre Zimmer im Asylquartier.

Handig, Karner. Zarits und Ulram bei der Lagebesprechung.  (Bild: VP Burgenland)
Handig, Karner. Zarits und Ulram bei der Lagebesprechung. 

Asylquartier stillgelegt
Das letzte und einzige Asylquartier des Bundes wird heute, Montag, wieder stillgelegt. „Die Maßnahmen im Kampf gegen illegale Migration sind erfolgreich, die Aufgriffszahlen drastisch gesunken“, erklärt ÖVP-Nationalrat Christoph Zarits. Mit ÖVP-Klubobmann Markus Ulram und ÖVP-Sicherheitssprecher Gerald Handig hat er sich für eine Schließung der Betreuungseinrichtung bei Innenminister Gerhard Karner eingesetzt. Eines sei ebenfalls klar, so Zarits: „Wenn wir wollen, dass die Zahlen weiter zurückgehen, braucht es eine Reform der Sozialleistungen, kurzum strengere Regeln und längere Wartefristen.“

SPÖ hält an Kritik fest
An seiner Kritik an der Asylpolitik des Bundes hält SPÖ-Klubobmann Roland Fürst fest. „Der Innenminister kennt seine eigene Statistik nicht, denn hier sind exakt neun Afghanen und 15 Syrer bei den Abschiebungen ausgewiesen und nicht mehr, so wie er behauptet. Das kann jeder nachlesen.“ Eine neue Statistik sorgt für weiteren Zündstoff. „Der Innenminister schafft es nicht einmal, die Dublin-Rückführungen durchzuführen. Von 13.558 Anträgen sicherer Dublin-Staaten wurden im Jahr 2023 nur 1240 ausgeführt. Diese Zahlen kann man nicht schönreden“, betont Fürst.

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