Die Stimme Österreichs

Klare Mehrheit für einen schlankeren Staatsfunk

Innenpolitik
15.09.2024 21:39

Sparsamer, kleiner und näher am Kunden: Die Österreicher fordern Kürzungen beim Staatsfunk. Der ORF kämpft darüber hinaus aber auch gegen hausgemachte Kritik. 

Hohe Luxusgagen (siehe Grafik unten), lukrative Nebenjobs und zudem politisch eher fragwürdige Dossiers. Der ORF geriet in jüngerer Vergangenheit zunehmend selbst in die Schlagzeilen. Debatten um die rechtswidrige Zusammensetzung diverser Gremien und rund um die Haushaltsabgabe, die dem Sender heuer rund 722 Mio. Euro bescheren soll, die unter den Bürgern aber umstritten ist, heizen den Diskurs rund um die Zukunft des Öffentlich-Rechtlichen weiter an.

(Bild: Krone KREATIV, stock.adobe.com)

Nach der Nationalratswahl und bis zum 31. März hat die Politik nun Zeit, das fragwürdige ORF-Gesetz zumindest in Teilen zu reparieren.

Geht es nach Medienhäusern in ganz Österreich, soll auch der blauen Seite des Senders dann die Rote Karte gezeigt werden. Gerald Grünberger, Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ), kritisierte bekanntlich, dass sich die „Zeitungsähnlichkeit“ der Internetseite ORF.at auch durch das ORF-Gesetz nicht geändert habe. Das Gesetz sei eine „Mogelpackung“, weil es die Vermengung von Überblicksberichterstattung und anderen Onlineaufträgen des ORF auf der „blauen Seite“ und mehr als die vorgeschriebenen 350 Textmeldungen pro Woche ermögliche.

Weißmann wies Vorwürfe zurück
Generaldirektor Roland Weißmann wies die Vorwürfe zurück – und auf die Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben hin. Welche dieser Vorgaben sollen nun aber geändert werden? Und wie geht es mit der Pflicht-Abgabe in der Höhe von 15,30 Euro pro Haushalt weiter? Fest steht: Fast drei Viertel aller Österreicher wollen laut einer von Peter Hajeks Unique Research-Institut durchgeführten Umfrage, dass der ORF erhalten bleibt, aber kleiner, sparsamer und kundennäher auftritt. Eine noch deutlichere Meinung äußerte der von der FPÖ in den Stiftungsrat entsandte Peter Westenthaler. Nach seiner Bestellung bezeichnete er den Sender als „völlig durchgeknallt“.

Alte Verträge, „überproportionale Wirkung“?
Anschuldigungen, die man im ORF-Zentrum am Küniglberg entschieden zurückweist. „Der ORF geht mit den Mitteln der Beitragszahler sehr sorgsam nach den Maßgaben der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit um“, heißt es. Die Gebarung des ORF werde zudem laufend von den Aufsichtsgremien, der Prüfungskommission, dem Rechnungshof etc. geprüft. Der ORF sei damit eines der meistgeprüften Unternehmen. Der Sender gibt an, seit dem Jahr 2007 rund 900 Vollzeitstellen gestrichen zu haben. Zur hohen ORF-Durchschnittsgage von 91.000 Euro pro Jahr merkt der Sender an, dass „die alten teureren Vertragssysteme überproportional wirken“.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right