Überflutete Stege

Gestrandet! Kreuzfahrtschiffe hängen in Wien fest

Von Bord kommen die Schiffsgäste nicht mehr – der Steg ans Land ist überschwemmt.

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Wegen des durch heftigen Regen verursachten Hochwassers auf der Donau müssen unter anderem auch 102 Passagiere und 40 Crewmitglieder auf dem Schweizer Flusskreuzfahrtschiff „Thurgau Prestige“ in Wien an Bord verharren. Der Schiffverkehr kam auch für zahlreiche weitere Schiffe zum Erliegen.

Ein Kreuzfahrtschiff von Thurgau Travel, das ursprünglich nach Budapest fahren sollte, musste seine Reise in Wien unterbrechen. Die Passagiere fanden sich stattdessen in der österreichischen Hauptstadt wieder, wo auch andere Schiffe festsaßen. Passagiere und Crewmitglieder können das Schiff nicht verlassen, da der Steg zum Pier überflutet ist. 

Das Schiff von Thurgau Travel ist in Wien gestrandet – zusammen mit verschiedenen anderen Schiffen.

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Mehrere Kreuzfahrtschiffe in Wien „gestrandet“
Die unerwartete Situation betraf gleich mehrere Flusskreuzfahrtschiffe, die aufgrund der Umstände in Wien gestrandet sind. Auch das Flusskreuzfahrtschiff „MS Primadonna“ der Linzer Donau Touristik liegt derzeit „mitten in einer Fahrt“ in Linz. „Wir bieten den Passagieren ein Ersatzprogramm in Oberösterreich und warten ab, wie sich die Situation entwickelt“, so Marketingleiterin Claudia Reiter. Die Übernachtungen seien auf dem Schiff möglich. Man gehe davon aus, dass die Anreise der nächsten Gäste in vier bis fünf Tagen „normal“ über die Bühne gehe.

Entspannung mit Dienstag zu rechnen
Die Donau ist durch das Hochwasser teilweise für die Schifffahrt gesperrt, der Wasserverkehr kam ab der oberösterreichisch-niederösterreichischen Grenze zum Erliegen. „Die meisten Schiffe sind in Häfen, einige wenige an den Anlegestellen“, sagte Birgit Brandner-Wallner von den 36 Anlegestellen von Linz bis Budapest betreibenden Donaustationen. Mit einer Entspannung sei am Dienstag zu rechnen.

Die Passagiere des Flusskreuzfahrtschiffes von Thurgau Travel können in Wien aufgrund des Hochwassers nicht von Bord gehen.

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Aktuell ruht der Frachtschiffverkehr im Hafen Wien. Laut Dieter Pietschmann vom Hafen Wien sind „die Hafenbecken Albern und Freudenau derzeit nicht in Betrieb“. In und vor diesen Becken sowie beim Ölhafen Lobau befinden sich momentan keine Frachtschiffe, die Frächter „haben sich offensichtlich auf die Wettersituation eingestellt“, erklärt Pietschmann weiter. 

In solchen Fällen weichen die Frächter typischerweise auf Lkw oder Schiene aus. Für den Hafen Wien selbst spielt es wirtschaftlich keine Rolle, welcher Transportweg gewählt wird. Allerdings werden normalerweise besonders schwere Güter sowie Schütt- und Streugut bevorzugt per Schiff befördert. „Wir werden nur bei der Abfertigung der Schiffe einen statistischen Rückgang für die Zeit vom 14. bis 16. September sehen“, so Pietschmanns Prognose.