27-Jährigen ermordet

Herzstiche wegen 30 Euro: 20 Jahre Gefängnis

Gericht
16.09.2024 14:47

Es war ein Drogendeal mit fatalem Ausgang: Weil sich um 30 Euro gestritten wurde, stach ein Algerier seinem Kokain-Abnehmer mit voller Wucht ins Herz. Obwohl der 32-Jährige den Mord vehement leugnet, ist für die Geschworenen die Schuld des mehrfach Vorbestraften klar. Er muss nicht rechtskräftig 20 Jahre ins Gefängnis.

Bloß wenige Sekunden dauerte jene Szene, die sich am 10. Dezember 2023 in einem Taxi in Ottakring abspielte. Doch das reichte, sodass ein 27-Jähriger starb. Mit zwei Messerstichen ins Herz ermordete ihn ein Algerier – das urteilen die Geschworenen im Wiener Landesgericht.

30 Euro waren Auslöser
Dabei beteuerte der 32-Jährige im Mordprozess vehement seine Unschuld: „Ich habe das nicht gemacht.“ Laut Anklage wollte das Opfer von dem Drogendealer Kokain kaufen. Für eine Probe des weißen Pulvers sollte er 30 Euro bezahlen, verweigerte das aber. Es kam zu einer Diskussion, der 27-Jährige wollte zusammen mit seiner Ehefrau die Szene verlassen – als er schon halb in einem Taxi saß, rammte ihm der Algerier ein Messer ins Herz.

Der Stich sei mit einer derartigen Wucht erfolgt, „dass er das Herz durchstochen hat und sogar noch durch eine Rippe gegangen ist“, schilderte die Staatsanwältin. Der Taxler reagierte sofort, fuhr mit dem schwer Verletzten ins AKH Wien – wo er in der Notaufnahme letztlich verstarb. Der Täter flüchtete sofort nach dem tödlichen Stich. 

„Für mich sind die Augen sehr auffällig“
Trotzdem konnte er einige Tage später festgenommen werden: Die Ehefrau des 27-Jährigen konnte den Drogendealer so genau beschreiben, dass die Datenbank der Polizei lediglich acht Personen ausspuckte. Mit einer neunzigprozentigen Wahrscheinlichkeit erkannte sie den jetzt angeklagten Algerier. Und auch vor Gericht sagt sie: „Für mich sind die Augen sehr auffällig. Hundert Prozent sicher kann man sich aber nie sein.“ Aber die Frau sei „ziemlich sicher“. 

Das scheint den Geschworenen zu reichen: Nach kurzer Beratungszeit sprechen sie den 32-Jährigen des Mordes schuldig. Der Vorbestrafte fasst 20 Jahre Haft aus – nicht rechtskräftig.

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