„Krone“-Kolumne

Der Kuchen des Kanzlers säuft ab

Analysiert für die „Krone“: Innenpolitik-Experte Claus Pándi

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Egal, ob wir es extremes Wetter oder den von Menschen gemachten Klimawandel nennen. Uns wird gerade eine brutale Lektion in Physik erteilt: Das im Sommer auf bis zu 30 Grad erwärmte Mittelmeer verdunstete mehr Wasser, und die schon zuvor stark erhitzte Atmosphäre hatte mehr Feuchtigkeit aufgenommen. Die angestaute Energie musste irgendwohin. Und so entlädt sich das Tief aus Genua jetzt über großen Teilen Österreichs. Mit katastrophalen Folgen.

Das ist reine Physik, aus der praktische Politik gemacht werden muss. Dieses und die noch zu erwartenden Unwetter werden den Staat und seine Bürger in den nächsten Jahren noch viel, sehr viel Geld kosten. Für die aktuelle Nothilfe, zum Wiederaufbau und zur Abwehr künftigen Elends.

Der Kuchen von Kanzler Nehammer versinkt damit in den Fluten zwischen Wienfluss und Thaya.

Die Lage erinnert an das Hochwasser vor 22 Jahren. Danach musste der damalige Kanzler Wolfgang Schüssel sein geliebtes Abfangjägerprojekt reduzieren und eine versprochene Steuerreform absagen.

Diesmal könnte es Österreichs Beteiligung am Raketensystem Sky Shield und diverse von Kanzler Nehammer im Wahlkampf aufgemalte Kuchenstücke betreffen. Österreich wird vor allem Maßnahmen für immer extremere Wetterereignisse treffen müssen.

Der nächste Kanzler muss mit wenig Geld durch viele neue Krisen steuern. Schafft er das nicht, wird seine Regierung mit Mann und Maus untergehen.