Noch immer sind psychische Probleme für viele Menschen ein Tabuthema. Psychotherapeuten plädieren für mehr Offenheit und sprechen selbst Tabus offen an. Vor fünf Jahren wurde dafür auch eine Vortragsreihe gestartet.
Als der Tiroler Landesverband für Psychotherapie (TLP) vor fünf Jahren eine Vortragsreihe zu psychischer Gesundheit startete, waren selbst die Fachleute vom Ansturm bei den Veranstaltungen überrascht. Dabei sind die Themen keine leichte Kost. Gesprochen wird über Gewalt in der Familie, Suchtprobleme, Krisen nach der Geburt eines Kindes oder pathologische Eifersucht.
33 Vorträge später feiert die Reihe „psyche kompakt“ diese Woche im Haus der Begegnung in Innsbruck Jubiläum. „Es muss endlich zu einer Enttabuisierung und Entstigmatisierung von psychischen Problemen kommen“, formulieren Ines Gstrein und Bernhard Hungsberger vom TLP-Vorstand ein Ziel.“
„Die Psyche will wie der Körper gepflegt werden“
Längst sei erwiesen, dass das Reden über psychische Probleme wesentlich zur Verbesserung der Situation beitrage, betont Gstrein: „Wie der Körper will auch die Psyche gepflegt werden. Über wichtige Themen sprechen, ist die beste Prävention.“
Zugang zu Hilfsangeboten erschwert
Gstrein und Hungsberger sehen in Tirol mittlerweile ein gutes Netz an Anlaufstellen für Menschen in Krisen. Der Zugang könne jedoch noch verbessert werden, meinen sie und nennen als Beispiel Kassenplätze für Psychotherapie. Diese wurden zuletzt ausgeweitet. Doch immer noch sei man von einer raschen und niederschwelligen Versorgung in allen Regionen Tirols weit entfernt. „Die Wartezeiten sind zu lange“, konkretisiert Gstrein.
Informationen zu den Vorträgen in der Reihe „psyche kompakt“ unter: www.psychotherapie-tirol.at
Die Psychotherapeuten sprechen aber auch von positiven Entwicklungen. Die Jugend gehe offener mit Themen zur Psyche um. Nicht zuletzt wegen der Erfahrungen in der Pandemie.
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