Waldbrände in Portugal

Flammen erfassen Häuser, Feuerwehrmann tot

Ausland
16.09.2024 17:12

Im Norden Portugals wüten seit Sonntag mehrere schwere Waldbrände. In Albergaria-a-Velha, einer Gemeinde im Distrikt Aveiro, sind mindestens zwei Häuser niedergebrannt, Bewohner wurden evakuiert. Ein Feuerwehrmann hatte im Einsatz einen Herzinfarkt und starb, vier weitere wurden verletzt.

Rund 800 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Dem Bürgermeister zufolge fehlen Ressourcen zur Brandbekämpfung. Bei mehreren Waldbränden sind mehr als 1600 Feuerwehrleute im Einsatz. Das Land bat die EU um weitere Löschflugzeuge.

Besonders schlimm war zunächst die Lage im Distrito (Bezirk, Anm.) Aveiro im Norden des Landes, wo drei größere und zahlreiche kleinere Feuer wüteten, wie Medien unter Berufung auf die örtlichen Behörden berichteten.

(Bild: kameraOne (Screenshot))

Bereits einige Evakuierungen gestartet
In der 25.000-Einwohner-Gemeinde Albergaria-a-Velha rund 60 Kilometer südlich von Porto erfassten die Flammen mindestens zwei Häuser. Man habe bereits einige Evakuierungsaktionen gestartet, wurde Bürgermeister Antonio Loureiro von der Zeitung „Público“ zitiert. Der Rauch habe den Himmel der Regionalhauptstadt Aveiro und anderer Gemeinden dieser Küstenregion verdunkelt, schrieb das Blatt.

Mehrere Autobahnen teilweise gesperrt
Die drei größeren Brände im Bezirk Aveiro – in Albergaria-a-Velha, Oliveira de Azeméis und Sever do Vouga – wurden nach Angaben des portugiesischen Zivilschutzes ANEPC (Autoridade Nacional de Emergência e Proteção Civil) von insgesamt knapp 800 Einsatzkräften bekämpft.

Eingesetzt würden dabei auch mehr als 250 Fahrzeuge sowie neun Löschflugzeuge. Die Autobahnen A1, A17, A25 und A29 und auch einige Landstraßen seien teilweise gesperrt worden.

Man habe die europäischen Partner im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens um Unterstützung gebeten, teilte ANEPC mit. Die Brände im Distrikt Aveiro waren laut Behörden alle am Sonntagabend ausgebrochen. Die Ursachen blieben zunächst unbekannt.

Zivilschutz rief Waldbrandwarnung aus
Auch in anderen Regionen Portugals gab es zum Teil größere Waldbrände, darunter in Castelo Branco nahe der Grenze zu Spanien im Osten des Landes. Der Zivilschutz rief bis Dienstagabend für das gesamte Festland eine Waldbrandwarnung aus.

Bisher war Portugal heuer von größeren Waldbränden weitgehend verschont geblieben. Bis zum 31. August waren nach amtlichen Angaben nur gut 10.000 Hektar Natur in Mitleidenschaft gezogen worden. Das sei der niedrigste Wert für den Zeitraum Jänner bis August seit 2014, hieß es.

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