Offenbar ist es nur dem schnellen Einschreiten von Secret-Service-Agenten zu verdanken, dass diesmal kein Schuss auf Ex-Präsident Donald Trump abgegeben worden ist. Wie berichtet, hatten Personenschützer einen Gewehrlauf beim Zaum des Trump-Golfplatzes in West Palm Beach im US-Staat Florida, entdeckt und sofort das Feuer eröffnet. Der geflüchtete mutmaßliche Attentäter wurde kurze Zeit später geschnappt. Der republikanische Präsidentschaftskandidat machte unterdessen die Rhetorik der Demokraten für den Vorfall verantwortlich.
Vor allem Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris, die nach Bidens Ausscheiden aus dem Rennen ums Weiße Haus die demokratische Präsidentschaftskandidatin geworden war, wurden dabei von Trump kritisiert: „Ihre Rhetorik führt dazu, dass auf mich geschossen wird. Dabei bin ich derjenige, der das Land retten wird, und sie diejenigen, die das Land zerstören.“
Biden und Harris hatten unmittelbar nach dem Vorfall betont, dass für Gewalt in den USA kein Platz sei. „Ich habe mein Team angewiesen, weiter sicherzustellen, dass der Secret Service über alle erforderlichen Mittel, Fähigkeiten und Schutzmaßnahmen verfügt, um die Sicherheit des ehemaligen Präsidenten weiter zu gewährleisten“, erklärte Biden. Die Personenschützer bräuchten mehr Hilfe. „Und ich denke, der Kongress sollte auf diesen Bedarf reagieren.“ Das US-Parlament entscheidet über das Budget der Behörde, die für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig ist.
Die Demokraten werfen allerdings Trump und seinen Anhängern überhitzte Rhetorik vor. Sie kritisieren besonders die aggressive Sprache des Ex-Präsidenten, die sie als Nährboden für extremistische Taten sehen. Trump wiederum bezeichnete die Demokraten gegenüber Fox News Digital als „Feinde im Inneren“ und nannte sie „die wahre Bedrohung“.
Trump: „Wegen linker Rhetorik fliegen die Kugeln“
Wenig später äußerte sich der Republikaner ähnlich auf seiner Plattform Truth Social und verwob die Vorwürfe mit seinen üblichen Wahlkampfbotschaften. „Wegen dieser kommunistischen linken Rhetorik fliegen die Kugeln, und es wird nur noch schlimmer werden!“, schrieb er dort, bezeichnete Harris als „Genossin“ und wiegelte seine Anhänger erneut gegen Migranten auf.
Auch im Ausland wurde der mutmaßliche Attentatsversuch verurteilt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf X: „Politische Gewalt hat nirgendwo auf der Welt einen Platz.“ Der Festgenommene (siehe Bild oben) ist laut Medien ein entschiedener Unterstützer der Ukraine. Während der kurzen Anhörung vor Gericht beantwortete er ein paar Fragen mit Ja, verhielt sich aber ansonsten ruhig. Laut US-Medienberichten ist er wegen anderer Delikte vorbestraft.
Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, der Vorfall zeige, dass sich der Wahlkampf in den USA „intensiviere“. Der britische Premierminister Keir Starmer zeigte sich „sehr besorgt“.
Musk wegen Aufruf zu Gewalt in der Kritik
Für Aufsehen sorgte unterdessen einmal mehr US-Milliardär und Trump-Unterstützer Elon Musk. In seinem Onlinedienst X schrieb Musk nach dem Vorfall in Florida: „Und niemand versucht, ein Attentat auf Biden/Kamala zu verüben.“ Später löschte er den Beitrag wieder. Mehrere X-Nutzer hatten den Satz als Aufforderung zur Gewalt gegen Biden und Harris gewertet.
Erst vor zwei Monaten war Trump bei einem Attentat während eines Wahlkampfauftritts im Bundesstaat Pennsylvania leicht am Ohr verletzt worden. Ein Zuschauer wurde getötet und zwei weitere schwer verletzt, der Attentäter wurde von einem Scharfschützen des Secret Service erschossen.
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