Nach der Sprengung eines Drogenrings muss sich derzeit ein 51-jähriger Oberländer vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten. Das führende Mitglied eines Motorradclubs gibt sich allerdings sehr wortkarg.
Seit Februar sitzt der Angeklagte nun schon in der Justizanstalt Feldkirch in Untersuchungshaft. Zu den von Seiten der Staatsanwaltschaft gegen ihn erhobenen Vorwürfen schweigt er seitdem eisern – daran änderte sich auch nichts in der Verhandlung am Montag. Darum geht es: Der 51-Jährige gilt als führendes Mitglied eines Motorradclubs, der im großen Stil mit Drogen gehandelt hatte. Wie bereits einige Kameraden zuvor, muss er sich nun ebenfalls wegen Suchtgifthandels, Vorbereitungen zum Suchtgifthandel und Verstößen gegen das Waffengesetz vor dem Schöffengericht verantworten.
Mit Marihuana und Kokain gehandelt
Konkret wird der Oberländer beschuldigt, zwischen 2020 und 2021 in Vorarlberg rund neun Kilogramm Kokain und 28 Kilogramm Marihuana verkauft zu haben. Weiters soll er Dritte dazu beauftragt haben, drei Kilogramm Kokain und rund sieben Kilo Marihuana aus dem Ausland nach Vorarlberg zu schmuggeln. Der Beschuldigte selbst soll ein Kilo Kokain zum Kauf angeboten haben. Wozu sich der Angeklagte laut Ausführungen seines Verteidigers nicht schuldig bekennt. „Lediglich den Besitz der beiden Schlagringe sowie jenen zwei Gramm Kokain und 500 Gramm Marihuana, die bei der Hausdurchsuchung im Jänner sichergestellt worden waren, räumt mein Mandant ein“, lässt sein Anwalt den Senat wissen und ergänzt, dass die Drogen für den Eigengebrauch des Angeklagten bestimmt gewesen seien.
Mehrere Jahre Gefängnis drohen
Für den Fall eines Schuldspruchs im Sinne der Anklage beträgt der Strafrahmen ein bis 15 Jahre Gefängnis. Wie in schon den vorangegangenen Prozessen gegen Mitglieder des Motorradclubs, an deren Ende meist langjährige Haftstrafen standen, stützt sich die Staatsanwaltschaft Feldkirch auf belastende Handy-Chats mittels eines Kryptomessengerdienstes. Der Server des Kryptomessengerdienstes wurde im März 2021 im europäischen Ausland sichergestellt. Ausländische Sicherheitsbehörden stellten daraufhin den österreichischen Strafverfolgern auch jene neun Chatnachrichten zur Verfügung, die eindeutig dem Angeklagten zugeordnet werden konnten.
Der Prozess wurde aufgrund weiterer Zeugenaussagen vertagt.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.