Beklagen Blockade

Journalisten fordern Zutritt zum Gazastreifen

Ausland
17.09.2024 11:13

Immer mehr Medien beklagen, dass sie durch israelische Sicherheitskräfte an ihrer Arbeit im Gazastreifen gehindert werden. Nun fordern Medienhäuser aus Deutschland von der israelischen und der ägyptischen Regierung in einem Offenen Brief Zugang für ihre Berichterstatter zum Gazastreifen.

„Fast ein Jahr Krieg, und noch immer verhindern Ihre Regierungen, dass wir uns unbegleitet und unabhängig ein Bild über die Situation in Gaza machen können. Der fast absolute Ausschluss internationaler Medien bei einer Krise dieser enormen weltweiten Tragweite ist in der jüngeren Geschichte beispiellos“, heißt es in dem Schreiben, das von „Der Spiegel“, „Die Zeit“ und „Zeit Online“, ARD, ZDF, „taz“, „Süddeutsche Zeitung“, „Stern“, Deutsche Welle, „Bild“, „Welt“, Arte, das Redaktionsnetzwerk Deutschland, „Handelsblatt“, RTL und ntv sowie die Organisationen Reporter ohne Grenzen und der Deutsche Journalisten-Verband unterstützt wird.

dpa-Chefredakteur Sven Gösmann (Bild: APA/dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH)
dpa-Chefredakteur Sven Gösmann

Außerdem hat Deutschlands größte Nachrichtenagentur Deutsche Presse-Agentur unterschrieben. dpa-Chefredakteur Sven Gösmann sagt: „Nichts ist wahrhaftiger als Augenzeugenschaft unabhängiger Journalistinnen und Journalisten – gerade für uns als Nachrichtenagentur. Deshalb unterstützen wir die Forderung, diese unabhängige Berichterstattung zu ermöglichen.“

„Wir sind keine Konfliktpartei“
In dem Brief, der sich konkret an den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi richtet, steht weiter: „Wir sind keine Konfliktpartei.“ Wer unabhängige Berichterstattung über diesen Krieg unmöglich mache, beschädige die eigene Glaubwürdigkeit. „Wer uns verbietet, im Gazastreifen zu arbeiten, schafft die Voraussetzungen, dass Menschenrechte verletzt werden.“ Der Appell schließt mit den Sätzen: „Wir wissen um unser Risiko. Wir sind bereit, es zu tragen. Gewähren Sie uns Zugang zum Gazastreifen. Lassen Sie uns arbeiten – im Interesse aller!“ 

Nur vereinzelt hatten bisher internationale Journalisten in Begleitung der israelischen Armee in den Gazastreifen reisen können. Bereits am Montag zirkulierte ein weiterer Offener Brief von zahlreichen Journalisten. Sie fordern unter anderem die Aufhebung eines israelischen Einreiseverbots für unabhängige internationale Berichterstatterinnen und Berichterstatter ins Kriegsgebiet.

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