US-Abtreibungsgesetz:

Frau erhielt zu spät medizinische Hilfe und starb

Ausland
17.09.2024 12:17

Wegen des restriktiven Abtreibungsgesetzes im US-Bundesstaat Georgia ist eine Frau nach Komplikationen infolge eines Schwangerschaftsabbruchs gestorben. Der Bericht erschüttert.

Laut der US-Rechercheplattform Propublica ist es der erste offiziell als „vermeidbar“ eingestufte Todesfall im Zusammenhang mit einer Abtreibung in den USA. Die 28-jährige Amber Nicole Thurman hatte nach der Einnahme einer Abtreibungspille eine seltene Komplikation entwickelt. Sie starb während einer Notoperation. Nach Einschätzung des Ausschusses nahmen die Ärzte zu spät einen mutmaßlich lebensrettenden Eingriff vor, hieß es in dem Propublica-Bericht. In Georgia war kurz zuvor ein Gesetz verabschiedet worden, das die Ausschabung der Gebärmutter unter Strafe stellte und nur wenige Ausnahmen vorsah. Ärzte warnten, dass die Vorgaben vage und schwer zu interpretieren seien.

Rechtslage verhinderte rasche Hilfe
Thurman habe im August 2022 aufgrund der Rechtslage zu spät medizinische Hilfe bekommen, berichtete Propublica und berief sich auf Angaben eines Ausschusses des US-Staates, der den Fall untersucht hatte.

„Amber wäre noch am Leben, wenn (Ex-Präsident) Donald Trump und (Georgias Gouverneur) Brian Kemp das Abtreibungsverbot nicht durchgesetzt hätten“, zeigte sich die Aktivistin Mini Timmaraju von der NGO Reproductive Freedom for All bestürzt. „Sie haben Blut an ihren Händen.“

In Georgia und 21 weiteren US-Bundesstaaten waren restriktive Abtreibungsregelungen in Kraft getreten, nachdem der Supreme Court im Juni 2022 das seit fast 50 Jahren geltende landesweite Recht auf Abtreibung abgeschafft und die Zuständigkeit für das Abtreibungsrecht in die Hände der Bundesstaaten gelegt hatte.

„Das ist das Ergebnis der Abtreibungsverbote“
Thurman war wegen des in Georgia geltenden Verbots von Abtreibungen nach der sechsten Schwangerschaftswoche in den Bundesstaat North Carolina gereist, um dort einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen. In den Tagen nach der Einnahme der Abtreibungspille traten jedoch Komplikationen auf und sie musste in Georgia in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Die Ärzte diagnostizierten eine akute Sepsis. Doch trotz der raschen Verschlechterung ihres Gesundheitszustands warteten sie 17 Stunden, bevor sie die Ausschabung der Gebärmutter vornahmen. Thurman starb während der Operation. „Sie starb im Krankenhaus, umgeben von medizinischem Personal, das ihr Leben hätte retten können“, schrieb die feministische Autorin Jessica Valenti auf X. „Das ist das Ergebnis der Abtreibungsverbote.“

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