NÖ-Betrieb vor Ruin

45 Lkw unter Wasser: „Lage ist eine Katastrophe“

Niederösterreich
17.09.2024 15:30

„Die Lage ist eine Katstrophe für uns“ – das Hochwasser erreichte im bekanntesten Fleischbetrieb Österreichs, AstroKalb, einen Höchststand von 1,80 Meter. 45 Lkw fallen den Fluten zum Opfer, in Summe wird mit einem Schaden in Millionenhöhe gerechnet (siehe Video unten). Die Versicherung zahlt indes nur einen Minimalbetrag.

Nicht nur die Bewohner in Niederösterreich beklagen die Schäden des Unwetters in ihrem Eigenheim – auch die ersten Meldungen der Infrastruktur in Niederösterreich zeigen das unvorstellbare Ausmaß der Schäden.

„Alles, einfach alles, steht unter Wasser. Die ganze Produktionsstätte ist geflutet, wir müssen jetzt schauen, dass wir den Betrieb zumindest halbwegs aufrechterhalten können“, so der Geschäftsführer des niederösterreichischen Fleischbetriebs AstroKalb, Thomas Maurovich, gegenüber der „Krone“. Der bekannte österreichische Betrieb hat auf Notbetrieb umgestellt. 

Schaden in Millionenhöhe – 45 Lkw unter Wasser
Die anhaltenden schweren Unwetter in Österreich haben den renommierten Fleischverarbeitungsbetrieb, der als führender Spezialist für Kalbfleisch im Land gilt, schwer getroffen. Das Unternehmen, bekannt für seine hochwertigen Kalb-, Lamm- und Rindfleischprodukte, ist aufgrund der extremen Wetterlage und der daraus resultierenden Überschwemmungen vollständig überflutet.

Die Betriebsstätte des Unternehmens AstroKalb wurde durch das Unwetter vollständig geflutet – mit einem Schaden in Millionenhöhe ist zu rechnen. (Bild: AstroKalb)
Die Betriebsstätte des Unternehmens AstroKalb wurde durch das Unwetter vollständig geflutet – mit einem Schaden in Millionenhöhe ist zu rechnen.
45 Lkw stehen derzeit unter Wasser. Der Abschleppdienst arbeitet auf Hochtouren. (Bild: AstroKalb)
45 Lkw stehen derzeit unter Wasser. Der Abschleppdienst arbeitet auf Hochtouren.
Die Unwetter richteten auf dem Fabriksgelände von AstroKalb ein Chaos unvorstellbaren Ausmaßes an.  (Bild: AstroKalb)
Die Unwetter richteten auf dem Fabriksgelände von AstroKalb ein Chaos unvorstellbaren Ausmaßes an. 

Maurovich rechnet mit Schäden in Millionenhöhe. Nicht nur das Gelände rund um den Hersteller mit einer Lkw-Flotte von 45 Betriebsfahrzeugen ist schwer beschädigt, „auch von innen wurde die Produktionsstätte mit einem Höchststand von 1,80 Meter vollständig geflutet“, so der Geschäftsführer sichtlich verzweifelt.  

Auch die Fleischprodukte sind betroffen – Warenwert: 700.000 Euro. (Bild: AstroKalb)
Auch die Fleischprodukte sind betroffen – Warenwert: 700.000 Euro.

Die Lage ist verheerend, denn durch die Fluten kam es auch zu einem Stromausfall, die Kühlung für das Fleisch kann nicht mehr aufrechterhalten werden. Die Folge: „Die Lebensmittel können wir zur Gänze wegschmeißen“, so Maurovich.

Ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber immerhin: Der Betrieb ist in der Umgebung gut vernetzt, „man hilft sich gegenseitig, um die Produktion und Lieferung so gut es geht, fortzuführen“, bestätigt der Chef des Fleischbetriebs. Lieferanten aus den Niederlanden werden angewiesen, direkt zu den Kunden zu fahren, andere laufen Partnerbetriebe an oder werden gänzlich umgeleitet.

Nur 200.000 Euro versichert
Besonders beklagenswert ist die Absicherung des Betriebs. Demnach werden bei Unwetterschäden nur maximal 200.000 Euro von der Versicherung abgedeckt, das wäre „bei einem Brand ganz anders gewesen, da wären zumindest zwei Millionen Euro abgedeckt“, heißt es aus seitens AstroKalb.

Die Versicherungssumme wird wohl bei Weitem nicht reichen: Rund 700.000 Euro an Warenwert seien durch das Hochwasser zerstört worden, 1,5 Millionen Euro Verlust verzeichnen laut AstroKalb alleine die modernen Maschinen des renommierten Betriebs. „Unsere letzte Hoffnung ist ein Zuschuss von Land und Bund, anders wissen wir nicht, wie wir diese Schadenssummen stemmen können“, so Maurovich. 

Leere Regale in Wien
Viele Kunden wundern sich unterdessen in Wiens Supermärkten über teilweise komplett leere Regale – was aber nicht direkt mit Lieferengpässen zusammenhängen dürfte. Was steckt dann dahinter? „Es sind am Montag in unserem Warenlager etwa 40 Prozent der Mitarbeiter nicht zur Arbeit erschienen, weil sie selbst vom Hochwasser betroffen sind“, so Spar-Sprecherin Nicole Berkmann.

Die Unwetterkatastrophe in Teilen Österreichs veranlasste die Angestellten zu einer Umorganisation der Warenanlieferung. Derzeit läuft „der Betrieb aber wieder annähernd normal und es werden alle Märkte beliefert. Es ist genug Ware da, die Versorgung ist gesichert“, erklärt Berkmann.

Supermarktkunden wundern sich über leere Regale. (Bild: Martina Münzer, Krone KREATIV)
Supermarktkunden wundern sich über leere Regale.

Auch die Firma Wiesbauer Gourmet, ebenfalls mit Sitz in Reidling, ist laut Website offenbar schwer von den schweren Unwetterschäden betroffen. Auf Anfrage der „Krone“ wollte man sich vorerst nicht zur derzeitigen Situation äußern – auch dort sitzt der Schock offenbar tief ...

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