Im Burgenland stand er als Profi-Schlepper vor Gericht. Jetzt wurde ein syrischer Flüchtling (27) als Terrorverdächtiger in Deutschland verhaftet. Die „Krone“ kennt die Hintergründe.
Auf den Schlepperrouten sind illegale Flüchtlingstransporte wieder häufiger unterwegs. Nicht einmal von heftigen Unwettern lassen sich die Schleuserbanden abschrecken. Trotz Sturm, Dauerregen und Überschwemmungen in halb Europa schlagen sich derzeit auch mehr Zuwanderer auf Schleichwegen über die österreichisch-ungarische Grenze ins Burgenland durch als die Monate zuvor.
Immer mehr Aufgriffe
191 Aufgriffe wurden in der vergangenen Woche gemeldet. In den beiden Wochen zuvor ist die Zahl der Registrierungen von 137 auf 150 gestiegen. „Der Trend wird sich verstärken. Die Weltlage erschwert eine langfristige Lösung, ganz wird man die Migrationsproblematik nie in den Griff bekommen. Wir müssen auf dem Boden der Tatsachen bleiben“, so ein Beamter, vor ihm auf dem Schreibtisch etliche Berichte über länderübergreifende Aktionen gegen die Schlepperkriminalität.
Syrer wegen Schlepperei verurteilt
Ein besonders heikler Fall, der in der Zentralstelle für Terrorismusbekämpfung bei der Generalstaatsanwaltschaft München aufliegt, führt bis nach Eisenstadt. Der Syrer Mohammad K. war im Sommer 2018 wegen mehrfacher Schlepperei im Landesgericht zu 19 Monaten Haft verurteilt worden. Nachdem er bis April 2019 im Gefängnis gesessen ist, klickten für den 27-Jährigen jetzt in Deutschland die Handschellen.
Anschlag geplant?
Dem Terrorverdächtigen – er gilt als radikalislamisch – wird vorgeworfen, in der 47.000-Einwohner-Stadt Hof in Bayern einen Anschlag geplant zu haben. Mohammad K. habe sich zwei Macheten besorgt, um „möglichst viele“ Bundeswehrsoldaten in einer Mittagspause zu töten, bestätigten Fahnder. Konkrete Hinweise aus dem Umfeld des Beschuldigten haben zu seiner Festnahme geführt.
Mohammad in U-Haft
Die höchst vertraulichen Informationen seien vor genau einer Woche bei der Polizei eingegangen, heißt es von einem österreichischen Insider. Wenige Stunden später erfolgte bereits der Zugriff, seit Freitag sitzt Mohammad K. in Untersuchungshaft. Die Nachforschungen sind voll im Gang. Abgeklärt wird, ob ein Zusammenhang mit dem Terroranschlag auf einem Stadtfest in Solingen bestehe.
Bei dem Messerattentat im August gab es drei Tote und acht Verletzte zu beklagen. Der verdächtige Syrer (26) ist in U-Haft. Im aktuellen Fall gilt Mohammad K., der vor zehn Jahren in Deutschland eingereist ist, zwar nicht als „verfolgter Flüchtling“, eine Abschiebung war aber dennoch nicht geplant. In Österreich hat er Einreiseverbot.
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