Eine Farm im Burgenland muss laut Baubehörde geschlossen werden. Das Schlimmste daran: Strauße, Nandus, Esel und Ziegen benötigen dringend neue Plätze, sonst sind sie laut Behörde zu töten.
„Vertreibung aus dem Paradies“, nennt Claudia Schweiger die Vorschreibung, die sie von der Stadtgemeinde Mattersburg erhalten hat. Ihr Ex-Lebensgefährte hatte vor mehr als vier Jahren im Grünen eine Straußenfarm errichtet. Die Ranch verfügt heute über 4,5 Hektar als Pacht. Sie ist schwer zu finden, so entlegen ist das Areal.
Tiere wegbringen oder töten
Jetzt sind dunkle Wolken über den Gehegen aufgezogen. Laut Bescheid der Baubehörde der Stadt sowie der Naturschutzbehörde der BH Mattersburg muss bis 30. September der gesamte Tierbestand eingefangen und weggebracht oder dem Tierschutzgesetz entsprechend getötet werden. Der Grund für den Entscheid sei der Flächenwidmungsplan, der auf einem landwirtschaftlichen Areal bzw. im Grünland keine Bebauung vorsieht.
Keine Beanstandungen
„Auf den weitläufigen Grundstücken befinden sich nur Holzbauten, die als Stall oder Unterschlupf für die Tiere dienen“, erklärt Schweiger. Alle Pläne seien eingereicht worden. „Nie gab es Infos über Beanstandungen“, sagt sie. „Fehler sind nicht ausgeschlossen. Ich vermute ein gravierendes Kommunikationsproblem“, so Schweiger. Laut Behörden sind lediglich sehr kleine Baulichkeiten, maximal 1,2 Meter hoch, von Widmungen ausgenommen.
Feststeht, die Frist läuft in 12 Tagen ab. Bis dahin müssen noch zwei Vogel-Strauß-Zuchtgruppen – ein Hahn mit vier Weibchen und einer mit fünf –, fünf Nandus sowie die Esel „Moritz“ (sechs Jahre) und „Mila“ (vier Jahre), die viel mit Kindern und Behinderten gearbeitet haben, vor dem amtlichen Ende gerettet werden.
Hilfe gesucht
„Wir wollen nun rasch Menschen finden, die sich gut um die Tiere kümmern“, erklärt Schweiger. Am besten stehen zurzeit die Chancen auf einen neuen Platz für 14 Ziegen.
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