Frankreich war im Europacup für Sturm in der Vergangenheit kein guter Boden: In den bisherigen vier Partien im Land des Baguettes setzte es gleich drei Niederlagen, nur heuer in der Conference League holten die Schwarzen bei Lille ein Remis.
Das erste Spiel in Sturms Klubgeschichte auf französischem Boden war gleich ein Hit in der Champions League. Im September 1999 unterlag die Mannschaft von Ivica Osim bei Olympique Marseille mit 0:2. Ein Match, das Ferdinand Feldhofer mit Sicherheit nie vergessen wird. „Es war mein erstes Europacupmatch und mein erstes Spiel für Sturm in der Startelf überhaupt“, erinnert sich Ferdl und muss schmunzeln: „Osim hat mir natürlich vorher nicht gesagt, dass ich spiele. Nur Co-Trainer Rupert Marko hat gemeint, ich soll mich ja ordentlich vorbereiten. Dann habe ich auf die Aufstellung geschaut und war im ersten Moment brennheiß, weil ich nicht einmal als Ersatz angeführt war. Auf die Startelf habe ich ja gar nicht gedacht und geblickt. Dann ist plötzlich der Hannes Reinmayr auf mich zu gekommen und hat geschrien: ‘Ferdl, du spielst!‘“
Ich habe auf die Aufstellung geschaut und war im ersten Moment brennheiß, weil ich nicht einmal als Ersatz angeführt war. Auf die Startelf habe ich ja gar nicht geblickt.
Ferdinand Feldhofer
Und plötzlich war Feldhofer, damals ein 19-jähriges Bürscherl, der für den verletzten Darko Milanic in die Mannschaft gerutscht war, nervös für drei. „Als ich vor dem Anpfiff dann in der Kabine gesessen bin, hat Osim zu mir gesagt: ‘Jetzt kannst noch aufs Klo gehen.‘ Diesen Sager werde ich nie vergessen“, schmunzelt der nunmehrige Trainer von Dinamo Tiflis. Der es als Verteidiger dann gleich mit Marseille-Star Fabrizio Ravanelli zu tun bekam. Der Italiener sorgte damals mit dem 2:0 nach 33 Minuten für die Entscheidung.
Gelingt Sturm die Premiere?
Nur ein Jahr später musste Sturm wieder nach Frankreich, diesmal nach Monaco. Feldhofer war bei der 0:5-Klatsche in der Königsklasse wieder dabei. „Aber nur ab der zweiten Halbzeit, das ist es schon 0:3 gestanden“, zwinkert der Vorauer.
Auch 21 Jahre später war das Fürstentum keine Reise wert. In der Europa League gab es im September 2021 eine 0:1-Niederlage für die Mannschaft von Christian Ilzer, deren letzter Frankreich-Besuch ja nicht lange her ist: Am 14. März erreichte man im Achtelfinale der Conference League in Lille ein 1:1. Der erste Punkt bei der Grande Nation war aber mehr oder weniger für die gute Luft. Denn die Franzosen hatten schon in Graz mit einem 3:0-Sieg den Aufstieg eingetütet.
Beim Comeback in der Champions League nach 23 Jahren unternimmt Sturm am Donnerstag den nächsten Anlauf auf den ersten Frankreich-Dreier. Gelingt die Premiere?
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