Das heuer sehr erfolgreiche Welser Rad-Team verkündete am Montag komplett überraschend das Aus. Mit aller Kraft, will man aber versuchen, den Fortbestand irgendwie zu retten. Die wirtschaftliche Power wäre in der Messestadt dafür eigentlich auch vorhanden.
„Wir sind das Rad-Bundesland Nummer eins“, sagte Sportlandesrat Markus Achleitner gestern auf der Pressekonferenz zur neuen Pumptrack-Offensive (siehe links). Womit der 55-Jährige auch absolut recht hat, blickt man auf die Veranstaltungen, Erfolge und Fahrer, die in der World-Tour unter Vertrag stehen!
„Eine Katastrophe“
Fakt ist aber auch: Nach dem Paukenschlag am Montag, als das aktuell zweitbeste Drittliga-Team Europas aus Wels wegen des überraschenden Ausstiegs von Hauptsponsor Felt verkündete, sich aufzulösen, ist nichts mehr wie es war. Zu wichtig und einflussreich war das Welser Team um Geschäftsführer Daniel Repitz und Gesellschafter und OÖ-Boss Paul Resch. „Das ist für den ganzen Radsport in Österreich ein Katastrophe“, betont Resch. „Das ist gar nicht gut, Wels ist immerhin das erfolgreichste Team, für österreichische Fahrer wird’s jetzt noch deutlich schwerer“, ist auch mit Florian König der Generalsekretär des ÖRV erschüttert.
Genug Power in Wels?
Auch die heimische Konkurrenz leidet mit den Messestädtern mit: „Das ist natürlich sehr schade, ohne dieser Konkurrenz wären wir auch nicht da, wo wir jetzt sind“, stellt Steyr-Manager Dominik Hrinkow klar
Ganz ans Aus will aber noch keiner wirklich glauben. Zumal die wirtschaftliche Power bei den Messestädtern ja nicht nur auf Felt alleine fokussiert war, satte 29 Gönner werden auf der Homepage der Welser geführt. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Wels keinen Rad-Klub mehr haben wird, das wird man ja nicht zulassen“, so OÖ-Vize Walter Ameshofer.
„Gute Gespräche“
Zumindest vom Land kann es aber keine Unterstützung geben. „Wir fördern vor allem den Nachwuchsbereich, was wir ja auch verstärkt tun. Im Profibereich muss das Team selbst schauen, ob man in der Wirtschaft eine Nachfolgeregelung findet. Wir hoffen aber natürlich, dass es für dieses erfolgreiche Team weitergeht“, so Achleitner. Daran glaubt seit gestern auch plötzlich wieder Resch, für den Rad-Wels wie sein Baby ist. Denn nach der Schockmeldung hat er gleich etliche Anrufe aus der Wirtschaft bekommen. „Da waren zwei sehr interessante Gespräche dabei!“
Viel Zeit bleibt aber nicht mehr, zumal die 16 Fahrer, die plötzlich auf der Straße stehen, so schnell wie möglich versuchen werden, woanders unterzukommen. „Auch wenn mir Wels sehr viel bedeutet, da muss ich jetzt auf mich schauen, ich kann nicht mehr warten“, sagt Aushängeschild Riccardo Zoidl, der bereits zwei Angebote hat.
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