Traurige Notlösung

Darum schütteten Bauern 4000 Liter Milch weg

Tirol
19.09.2024 13:00

Bauern in einem Unterländer Almgebiet (Tirol) schildern, wie sie nach dem Wintereinbruch einen traurigen Schritt setzen mussten. Die Abholung durch die Berglandmilch scheiterte – und es ist dieser Tage leider kein Einzelfall in Tirol.

Das tut wohl jedem Landwirt und jedem Konsumenten im Herzen weh: Rund 4000 Liter Milch von vier Bauern flossen dieser Tage in einem Unterländer Almgebiet in die Jauchegrube zur Entsorgung – und es ist nicht der einzige derartige Schauplatz. „Bei uns gab es leider keinen Plan B, denn die Berglandmilch sah sich außerstande, die Milch abzuholen“, schnauft einer der Betroffenen. Aufgrund der Schneefälle sah man die Fahrverhältnisse als zu gefährlich.

Tanks mit begrenzter Kapazität
Auf Almen existieren Tanks, in dem die Milch maximal vier Tage bei vier Grad gelagert werden kann. Doch als der Milchwagen tagelang nicht kam, waren die Lagerkapazitäten (beim erwähnten Landwirt 1600 Liter) bald erschöpft.

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Ein Abtrieb war nicht zwingend erforderlich, die Kühe sind schon wieder im Freien.

Ein betroffener Landwirt

Almen nur auf 1450 Meter Höhe, daher kein Abtrieb
Von einem verfrühten Almabtrieb sahen die betroffenen Almbetreiber auch deshalb ab, weil man „nur“ auf rund 1450 Meter Seehöhe liegt. Absehbar war daher, dass man den Gruß vom Winter durchstehen wird: „Inzwischen sind die Kühe schon wieder im Freien.“

Inzwischen strahlt auf der Alm schon wieder die Sonne (Symbolbild). (Bild: Gabriele Moser )
Inzwischen strahlt auf der Alm schon wieder die Sonne (Symbolbild).

Letztlich entscheidet der Fahrer, ob er es riskiert
Bei der Berglandmilch sieht man es positiv, dass vielfach ein vorzeitiger Abtrieb passierte. Nicht wenige Bauern blieben aber – auch wegen der Almabtriebe – in der Höhe. Wie läuft die Logistik bei Extremwetter? „Letztlich entscheidet der Fahrer selbst und vor Ort, ob er das Risiko eingeht“, heißt es von der Berglandmilch. Teils habe man vereinbart, dass die Bauern die Milch mit Traktor oder Geländewagen zu einem niedrigeren Treffpunkt mit dem Lkw bringen.

Als Zugabe noch ein Malheur ...
Auf dem Schaden durch die Milch-Vernichtung dürften die Bauern wohl sitzen bleiben. Und zur Draufgabe noch dies: Einer der Bauern glaubte an einem Morgen, die Milch sei doch schon abgeholt worden und der Tank leer. Beim versehentlichen Öffnen eines Verschlusses ergoss sich alles über den Boden.

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