Urteile rechtskräftig

Jugendbande stahl Pkw: Haft für Haupttäter (18)

Schuldig gesprochen wurde die Gruppe wegen schweren gewerbsmäßigen Einbruchsdiebstahls im Rahmen einer kriminellen Vereinigung.

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Am Wiener Landesgericht sind am Mittwoch vier Burschen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren verurteilt worden, die seit vergangenem November in Wien und Niederösterreich gezielt und arbeitsteilig hochpreisige Pkw gestohlen hatten. 

Der bereits zwei Mal einschlägig vorbestrafte Hauptangeklagte fasste zweieinhalb Jahre unbedingt aus. Zudem wurde dem 18-Jährigen eine offene Bewährungsstrafe von drei Monaten widerrufen. Er akzeptierte seine Strafe, das Urteil ist rechtskräftig.

Die Mitangeklagten erhielten rechtskräftig teilbedingte Haftstrafen zwischen 15 und 24 Monaten, wobei jeweils ein Drittel der Strafen unbedingt zu verbüßen ist. Der Rest wurde unter dreijähriger Bewährungsfrist bedingt nachgesehen.

Opfer erhielten Schadensersatz
Die drei Jugendlichen, die seit dem Frühjahr in Untersuchungshaft saßen, wurden nach der Verhandlung entlassen, und die geschädigten Opfer erhielten Schadensersatz in Höhe von insgesamt 160.000 Euro zugesprochen. Das Ziel der Bande war es, die gestohlenen Autos für private Fahrten zu nutzen. Der 18-jährige Hauptangeklagte erklärte, er habe die Autos ausschließlich zum Fahren gebraucht und sei ein „Autonarr“.

Fahrten auf Social Media gezeigt
Die Jugendlichen hatten gezielt Autos von Verkaufsplattformen entwendet und mit gestohlenen Nummerntafeln in Parkhäusern abgestellt, bevor sie die Fahrzeuge selbst nutzten. Der Hauptangeklagte bevorzugte einen Audi S6, ein anderer fuhr gerne einen Porsche 911 Carrera. Ihre Fahrten präsentierten sie groß auf Social Media.

Verfolgungsjagd, Straßensperren durchbrochen
Eine Verfolgungsjagd mit der Polizei endete für den Hauptangeklagten erst nach einer riskanten Flucht, bei der er auf bis zu 255 km/h beschleunigte und eine Straßensperre durchbrach. Die Richterin wertete ihre Geständnisse mildernd, betonte jedoch, dass es sich keinesfalls um harmlose Streiche handelte. Sie riet, künftig nur noch die Straßenbahn zu benutzen.