Sein Schutzengel hatte verschlafen: Benediktinerpater Wolfgang Pichler (66), Seelsorger in Thalheim bei Wels, muss seit seinem Sturz am Montag um 7 Uhr früh statt Schäfchen das (Spitals-)Bett hüten. Er war – wie berichtet – in den 3,5 Meter tiefen Hackschnitzelbunker hinter der Kirche gestürzt. Jetzt ist er dank der Schmerzmittel nach der Akut-OP wieder kreuzfidel.
Die „Krone“ erreichte ihn im Klinikum Wels: „Die Heizung war ausgefallen, deshalb wollte ich die restlichen Hackschnitzel zusammenkehren und hinein leeren. Leider habe ich zu wenig aufgepasst. Die Leiter war nicht am Boden eingerastet. Als ich mit der Schaufel in der Hand hinunterklettern wollte, hat sich die Leiter gedreht und ich bin hinunter geteufelt.“
Linken Oberschenkel gebrochen
Pichler fiel rücklings auf den Betonboden, brach sich dabei seinen linken Oberschenkel: „Als Arztsohn hab’ ich gleich einschätzen können, was mir passiert ist. Erstaunlicherweise hatte ich kaum Schmerzen, das war wohl das Adrenalin.“
Aus Härte- wurde auch noch Geduldsprobe
Doch aus der Härte- wurde auch noch eine Geduldsprobe, denn niemand hörte die Hilferufe des gestrauchelten Gottesmannes: „Mein Handy lag in der Küche. Ich hab’ ja geglaubt, es dauert nur zehn Minuten, bis ich wieder da bin. Ich wusste aber, dass die Gemeindearbeiter oder später der Hausmeister die offene Luke entdecken und mich retten würden“, so Pichler.
„Spielst du mit uns oder ist das echt?“
Um 8.50 Uhr hörten tatsächlich zwei Bauhofmitarbeiter seine Hilferufe. „Der eine kennt mich gut. Er hat mich noch gefragt, ob ich das spiele oder ob das wirklich echt ist“, schmunzelt der Geistliche.
Die Feuerwehr rettete Pater Pichler schließlich. Im Klinikum Wels wurden bei einer OP die Knochen mit einem Nagel fixiert. Ein Kollege springt bei einer Hochzeit am Samstag für ihn ein. „Zum Glück kennt er die Familie auch“. Eines ist Pfarrer Pichler noch sehr wichtig: „Ein ganz großes Dankeschön an die Feuerwehr und die Rettung. Sie haben mir wirklich super geholfen!“
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