Jahrelang schmuggelte eine Bande aus der Ukraine Cannabis nach Österreich. Die Lagebesprechungen fanden stets im Südburgenland statt. Nun wurde auch die rechte Hand des Drahtziehers zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
lle nannten ihn „Alex“ – jenen Ukrainer, der für den „Onkel“ das Geld eingetrieben haben soll. Und alle hatten Angst vor ihm, weil der Soldat angeblich mit Ausreden und Mitleid auf Kriegsfuß steht. Nein, es stimme nicht, dass er einem Schuldner, der statt 20.000 Euro nur 10.000 in einem Kuvert übergab, Gewalt angetan hat. „Das ist nie passiert!“
Vorstellungsgespräche als DJ
Jahrelang handelte die Bande mit Drogen. Aus der Ukraine wurde Cannabis nach Österreich geschmuggelt, eingeschweißt in Saunaöfen. In einen passen 5,5 Kilogramm, Verkaufswert: rund 30.000 Euro. Die Lagebesprechung fand stets im Südburgenland statt. „Ich kenne all diese Leute nicht“, sagte der Angeklagte, der zum Prozess in Eisenstadt in Handschellen aus der U-Haft vorgeführt wurde. „Ich war nur einmal im Burgenland, weil ich mich in einer Diskothek als DJ bewerben wollte.“ Und wie kommt dann sein Konterfei auf die Observationsfotos des Landes- und Bundeskriminalamts? „Ich weiß es nicht.“
Entlarvende Handy-Chats
Mehrere Bandenmitglieder, die quer über Europa in Gefängnissen sitzen, belasten „Alex“ schwer. Weiters sind entlarvende Handy-Chats als Beweise vorhanden. „Richtig ist nur, dass ich einmal mit einem Saunaofen nach Österreich eingereist bin, weil ich jemandem einen Gefallen tun wollte. Ich wusste nicht, dass darin Suchtgift versteckt war.“
Obwohl sich der 49-Jährige bis zuletzt nicht schuldig bekannte, nahm er das Urteil des großen Schöffensenats an: 3,5 Jahre Haft wegen zweier Transporte sowie Geldeintreibens für eine kriminelle Vereinigung im Februar 2017. Rechtskräftig.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.