Warnung in Fohnsdorf

Ringen um Musikschule: „Es droht ein Kahlschlag!“

Steiermark
19.09.2024 07:00

Der Gemeinderat von Fohnsdorf stimmt am Donnerstag über höhere Tarife für die Musikschule ab. Die Steigerung ist teils exorbitant. Lehrer, Opposition und Partnergemeinden warnen vor den Folgen.

Die Sitzung des Fohnsdorfer Gemeinderats am Donnerstagabend könnte von einigen Misstönen begleitet sein. Abgestimmt werden soll über den Nachtragsvoranschlag. In diesem enthalten: höhere Tarife für die Musikschule, die zuletzt mehr als 300 Schüler besucht haben.

Während die Beiträge für minderjährige Schüler um moderate acht Prozent steigen sollen (das ist auch der steiermarkweite Vorschlag des Landes), hat es die Erhöhung der Gemeindebeiträge in sich: Diese sollen um bis zu 348 Prozent steigen, teils auf bis zu 1500 Euro pro Kopf! Zu zahlen von den Kommunen St. Peter/Judenburg, Pölstal und Pusterwald: In ihnen findet ausgelagerter Musikunterricht für ortsansässige Kinder statt.

„Das können wir uns nicht leisten“
„Das läuft absolut erfolgreich, wir wollen es nicht aufgeben. Aber die Beitragssteigerungen können wir uns nicht leisten“, sagt etwa St. Peters Bürgermeister Franz Sattler. Der Fohnsdorfer ÖVP-Vizebürgermeister Volkart Kienzl warnt, dass ein gutes Drittel der Schüler wegfallen könnte.

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Die Musikschul-Beiträge für Erwachsene, die hier Unterricht erhalten, sollen von 1100 auf 5000 Euro steigen! Das kann sich ja niemand mehr leisten.

(Bild: Kienzl/zVg)

Vizebürgermeister Volkart Kienzl

Das Musikschul-Personal hat sich – obwohl bei der Gemeinde angestellt – mit einem offenen Brief zu Wort gemeldet: Gewarnt wird vor einer „Zweiklassengesellschaft bezüglich der musikalischen und künstlerischen Ausbildung unserer Jugend“. Es würde weniger Nachwuchs für Musikvereine, volksmusikalische Ensembles und Gesangvereine geben. Und es drohe ein Kahlschlag im Lehrerkollegium und ein enormer Imageverlust für Fohnsdorf.

SPÖ kann im Alleingang entscheiden
Die SPÖ hat im Fohnsdorfer Gemeinderat die absolute Mehrheit. Bürgermeister Helmut Tscharre betonte am Dienstag zur „Steirerkrone“: „Ich bin zur Wirtschaftlichkeit verpflichtet.“

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