In eine burgenländische Radarkontrolle geriet ein illegaler Flüchtlingstransport. Der mutmaßliche Schlepper am Steuer flüchtete in die Weingärten. Die türkische Familie wurde nach Schattendorf gebracht.
Routinemäßig führte die Polizei am Dienstag eine „Aktion scharf“ gegen Raser im Bezirk Oberpullendorf durch. In Neckenmarkt fiel Beamten am späten Nachmittag ein schwarzer Pkw auf, weil der Lenker während der Fahrt ein Handy in der Hand hielt. Als ein Streifenwagen die Verfolgung aufnahm, wurde das Auto mit ungarischem Kennzeichen immer langsamer und hielt auf einem Güterweg an.
Mann flüchtete
Plötzlich sprang der Mann am Steuer aus dem Pkw und lief zu den nahen Weingärten. Das Auto der Marke Ford Focus war voll besetzt. Die Insassen, unter ihnen zwei minderjährige Kinder, sprachen kein Wort Deutsch. Erst später stellte sich heraus, dass es sich bei den sechs aufgegriffenen Flüchtlingen um eine kurdisch-türkische Familie handelte. Keiner hatte persönliche Ausweise oder Reisedokumente bei sich.
Fahndung läuft
Da der Verdacht nahe lag, dass der Chauffeur als Schlepper angeheuert worden war, wurde umgehend eine Fahndung eingeleitet. Um die Suche nach dem geflohenen Verdächtigen zu verstärken, wurde Unterstützung aus der Luft angefordert.
Ein Polizeihubschrauber hob ab und zog in dem Grenzgebiet weite Kreise. Der mutmaßliche Komplize einer Schlepperbande war dunkel bekleidet und etwa 30 Jahre alt. Der Unbekannte konnte vorerst aber nicht aufgespürt werden. Die türkische Familie wurde zur Betreuung zum Bundesheer nach Schattendorf gebracht. Weitere Erhebungen sind noch im Gange.
Mehr als 1400 Migranten bislang aufgegriffen
Seit Jänner wurden im Burgenland 1411 Zuwanderer registriert, den aktuellen Fall inklusive. 19 Schlepper konnten bislang gefasst werden. Erfahrene Beamte gehen davon aus, dass die Zahl illegaler Flüchtlingstransporte in diesem Herbst noch ansteigen wird.
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