„Krone“ vor Ort

Nach Zugunfall: „Es war wie eine Explosion!“

Die S-Bahn wurde bei dem Crash völlig zerstört.

(Bild: Klaus Loibnegger)

Stunden nach der tragischen Zugkollision zweier Züge in Sattendorf am Ossiacher See war die „Krone“ bei den Bergungsmaßnahmen dabei. Beim Lokalaugenschein schildern Anrainer die dramatischen Momente nach dem Unglück.

„Erst dachte ich, dass irgendetwas explodiert ist. Der Knall war so unglaublich laut“, schildert ein Sattendorfer, der mehrere Hundert Meter vom Unglücksort entfernt wohnt. Noch dramatischer waren die Ereignisse für einen Anrainer, dessen Haus direkt neben den Geisen steht: „Bei uns haben sogar die Wände gewackelt – wir haben den Lokführer vor Schmerzen schreien gehört“, so der Pensionist, der selbst jahrelang bei den ÖBB arbeitete.

„Schutzengel am Werk“
Das Wichtigste: Wie durch ein Wunder kam der im Führerstand eingeklemmte Lokführer (die „Krone“ berichtete) mit einer Verletzung am Knöchel davon. „Da waren definitiv mehrere Schutzengel am Werk“, so die allgemeine Meinung am Unglücksort. Denn dass jemand lebend aus der zerstörten Lok herauskommt, kann man vor Ort eigentlich nicht glauben. Wie es Dienstagabend zu dem seitlichen Zusammenstoß der S-Bahngarnitur und dem Güterzug wenige Meter vor bzw. nach dem Bahnhof hat kommen können, ist noch unklar.

Auch der Triebwagen erlitt einen großen Schaden.

(Bild: Klaus Loibnegger)

Ermittlungen und Bergung der Wracks
„Diesbezügliche Ermittlungen sind noch im Laufen. Wir sind im Moment einfach nur froh, dass dieses Unglück keine schlimmeren Folgen hatte. Und es dem Lokführer und auch den anderen Beteiligten den Umständen entsprechend gut geht“ so Rosanna Zerbatto-Peschel von den ÖBB.

Mittwoch liefen die Arbeiten an der Unglücksstelle auf Hochtouren, um den Fahrbetrieb so rasch als möglich wieder herzustellen. Mit einem Kran wurde die stark beschädigte S-Bahn-Lok wieder auf die Gleise gehievt, um die Garnitur nach Villach rollen zu können.