Die Behandlungsmöglichkeiten bei Lupus erythematodes (SLE), einer chronisch entzündlichen Autoimmunerkrankung, haben sich in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt. Eine Vielzahl moderner Medikamente bringt neue Hoffnung für die Patienten.
Der systemische Lupus erythematodes (SLE) kann unterschiedliche Auswirkungen haben. Zu den am häufigsten betroffenen Organen bzw. Organsystemen gehören die Haut – sogar die dünnen Schichten, welche die inneren Organe umhüllen –, Nieren, Lunge, Herz, Strukturen des Bewegungsapparates, das blutbildende sowie das Nervensystem.
Der Krankheitsverlauf ist sehr variabel, bei dem sich Phasen mit akuten oder chronischen Schüben mit relativer Inaktivität abwechseln. Art, Ausmaß bzw. Schweregrad der Erkrankung sind sowohl für die Prognose als auch das sich daraus ableitende Therapiekonzept ausschlaggebend, wie Ao. Univ.-Prof. Dr. Clemens Scheinecker, Med. Uni Wien, im Fachmagazin „Ärzte Krone“ erklärt.
Medikamente beeinflussen bestimmte Abwehrzellen
Aufgrund der Komplexität von Lupus stellt die Behandlung der Betroffen mitunter eine Herausforderung dar. Mittlerweile können verschiedene Therapieansätze die Symptome vermindern, Schübe verhindern und das Fortschreiten des Krankheitsverlaufs beeinflussen.
„Gerade in den vergangenen Jahren wurden bedeutende Fortschritte in der Entwicklung neuer Therapien erreicht, die bestimmte Immunzellen oder einzelne Komponenten in der Immunpathogenese der Erkrankung gezielt als Angriffspunkt haben“, so Prof. Scheinecker.
Beispielsweise stehen Medikamente (therapeutische Antikörper) zur Verfügung, die bestimmte vom Immunsystem gebildete Eiweiße (Interferone) in ihrer Funktion hemmen. Diese Proteine spielen eine Schlüsselfunktion bei Virusinfektionen, stehen aber auch in Zusammenhang mit autoimmunologischen bzw. entzündlichen Prozessen.
Weiters gibt es neu zur Verfügung stehende bzw. in Studien untersuchte Therapien, die sogenannte B-Zellen als Angriffsziel haben, denen eine bedeutende Rolle in der Auslösung und Aufrechterhaltung der Erkrankung zugeschrieben wird. Auch Car-T-Zell-Therapien, wie aus der Krebsbehandlung bekannt, wurden bei SLE-Patienten bereits erfolgreich eingesetzt.
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