Machtkampf in Moskau

Bewaffnete stürmen Konzern-Hauptquartier: 2 Tote

Ausland
19.09.2024 12:52

In Moskau sind bei einer Schießerei in unmittelbarer Nähe des Kremls zwei Wachleute gestorben, drei weitere Menschen wurden verletzt. Ein bewaffneter Trupp wollte ins Hauptquartier von Russlands größtem Online-Händler Wildberries eindringen. Auslöser ist der Machtkampf eines Ehepaares.

Wildberries-Gründerin Tatjana Bakaltschuk erhob schwere Vorwürfe gegen ihren Ehemann. Er habe versucht, mit den Bewaffneten das Unternehmen quasi im Handstreich zu übernehmen, sagte sie.

Langer Streit um milliardenschweren Konzern
Das Paar streitet sich seit Monaten um die Rechte an dem milliardenschweren Konzern. Nach Darstellung Tatjana Bakaltschuks tauchten die Bewaffneten unter Führung ihres Mannes Wladislaw unangekündigt in der Zentrale des Unternehmens auf. Als die Wachleute sie nicht einließen, kam es zu einer Auseinandersetzung, in der schließlich Schüsse fielen.

„Wladislaw, was tust du?“
„Wladislaw, was tust du. Wie wirst du deinen Eltern und unseren Kindern in die Augen schauen“, wandte sie sich in einer Videobotschaft an ihren Mann. Der Beschuldigte wiederum erklärte, er sei zu Verhandlungen über den Bau eines Lagerhauses im Hauptquartier erschienen, als er und seine Leute angegriffen worden seien.

Paar trennte sich im Juli
Wildberries ist Russlands größter Online-Händler und bearbeitet nach eigenen Angaben jeden Tag mehr als zehn Millionen Bestellungen. Tatjana Bakaltschuk hatte das Unternehmen 2004 zusammen mit ihrem Mann, dem IT-Techniker Wladislaw Bakaltschuk, gegründet. Im Juli gab Russlands reichste Frau die Trennung von ihrem Mann bekannt und reichte die Scheidung ein.

Eine Abholstelle des russischen Online-Händlers Wildberries (Bild: AFP)
Eine Abholstelle des russischen Online-Händlers Wildberries

Rückendeckung von Tschetscheniens Machthaber Kadyrow
Das Unternehmen steht kurz vor der Übernahme des russischen Werbetechnik-Unternehmens Russ. Der Kreml hat der geplanten Fusion schon zugestimmt, Wladislaw Bakaltschuk lehnt sie aber ab und spricht von einem „großen Fehler“. Prominente Rückendeckung bekam er nach einem Treffen im Juli von Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow.

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