Gestiegene Zinsen, teurere Grundstücke, höhere Baukosten und dazu noch strengere Richtlinien zur Vergabe von Wohnkrediten – diese Kombination sorgt dafür, dass der Traum vom eigenen Haus für viele kaum noch leistbar ist. „Der Neubau wird auch nicht mehr auf das Niveau von früher zurückkommen“, ist Norbert Königsecker, Geschäftsführer der Wimberger-Gruppe, überzeugt.
Im Jahr 2021 sicherte sich die Wimberger-Gruppe in Bad Leonfelden einen ehemaligen Spar-Markt. „Ohne Plan, was wir damit machen wollen“, sagt Christian Wimberger. Drei Jahre später hat die Immobilie ihre Bestimmung gefunden. Das Bauunternehmen richtete ein Kompetenzzentrum für Umbauen, Sanieren und Energiesparen ein.
Vor allem der Um- und Zubau von Wohngebäuden hat für die von Lasberg aus agierende Gruppe in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. „Wir hatten uns auf das Thema schon vor längerer Zeit eingelassen, haben dann mit jedem Projekt gelernt – so konnten wir schnell reagieren, als der Markt für den Neubau eingebrochen ist“, sagt Norbert Königsecker.
„Wir haben‘s geschafft“
Um 70 Prozent schrumpfte laut Königsecker der Neubau-Markt. „Das ist ein hundertprozentiges Todesurteil“, sinniert der Wimberger-Geschäftsführer. Auch für das Familienunternehmen aus dem Mühlviertel sei es keine leichte Phase gewesen, wie er berichtet: „Aber wir haben‘s geschafft.“
Beim Personal musste man den Sparstift ansetzen. „Die Stammbelegschaft konnten wir aber halten“, ist Wimberger stolz. Jetzt sei sogar schon wieder Bedarf für neue Kräfte da, erzählt er. Ob sich die allgemeine Marktlage schon entspannt? „Wir waren darauf eingestellt, dass 2024 im Vergleich zu 2023 noch ein weniger brutaler werden wird. Die große Erholung wird auch 2025 nicht daherkommen“, ist Königsecker schaumgebremst.
„Alt und jung werden wieder ein wenig zusammenrücken“
Was heißt das für jene, die sich ihren Traum vom Eigenheim erfüllen wollen? In der Zukunft wird sicher auch wieder mehr gebaut werden, vor allem aber wird sich viel bei der Sanierung abspielen. „Es wird umgebaut, dazu gebaut“, so Königsecker, der das so beschreibt: „Es wird nicht mehr jeder in die grüne Wiese bauen, sondern viele werden in Zukunft bei Papa und Mama daheim ausbauen. Die Zukunft wird darin bestehen, dass einfach Alt und Jung wieder ein wenig zusammenrücken und man gemeinsam in einer Immobilie wohnt.“
Das Potenzial an Einfamilienhäusern, die erneuert werden wollen, ist da, rechnet Königsecker: „Es gibt in Österreich eineinhalb Millionen Einfamilienhäuser. Mit dem Um- und Zubau haben wir sicher Arbeit für die nächsten 100 Jahre.“
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