Prozess wegen Betrug

In Prostituierte verliebt, 300.000 Euro verloren

Salzburg
19.09.2024 14:31

Tappte ein Mann (58) in die Liebes-Falle einer rumänischen Prostituierten? Schwerer Betrug wird der Frau nämlich vorgeworfen. Sie soll den verliebten Freier um fast 300.000 Euro gebracht haben. Und das offenbar durch eine erfundene Krebserkrankung.

Laut Anklage lernte der 58-Jährige die Prostituierte (39) im September 2022 in einem Laufhaus in Wals kennen. „Er hat sich in sie verliebt. Die Dame spielte ihm aber eine Krebserkrankung vor, bat ihn dabei auch um Geld für die Behandlungen“, führte der Staatsanwalt beim Prozess am Donnerstag im Salzburger Landesgericht aus. Ein Jahr lang soll der Liebesbetrug gegangen sein, etwa 290.000 Euro soll das Opfer an die Angeklagte gezahlt haben.

Großteil waren „Leistungen“
Doch der Verteidiger der Frau spricht vielmehr von „normalen entgeltlichen Leistungen“. Sie habe sich die vielen Gespräche und Treffen abgelten lassen. Es hat auch zumindest vier Übergaben von Geldkuverts direkt im Laufhaus gegeben: an eine nun mitangeklagte Freundin der Haupttäterin, ebenfalls eine rumänische Prostituierte (34). Sonst soll er das Geld direkt der Frau übergeben oder überwiesen haben. „Er hat immer wieder angerufen und wollte weitere Dienste“, übersetzte der Dolmetscher die Angaben der 39-Jährigen. Tarife seien festgelegt worden, die sich je nach Art der Dienstleistung änderten. „Es waren sehr viele Treffen, er war aufdringlich“, ergänzte die Angeklagte, die wieder als Buchhalterin in ihrer Heimat arbeitet.

Die Richterin wollte wissen, was es mit der vermeintlichen Krebserkrankung auf sich hat. „Ich hab ihm gesagt, dass ich Unterstützung für Untersuchungen brauche.“ Zumindest räumte die Angeklagte ein, etwa 10.000 Euro vom Opfer ohne eine Leistung bekommen zu haben. Zu diesem Betrag sehe sie sich auch schuldig. „Die restlichen Beträge waren Leistungen.“ 

Das Schöffengericht wollte danach das Opfer befragen. Doch: Der Mann hört schlecht und spricht kaum verständlich. „Wir brauchen einen neuen Termin mit einem Gebärden-Dolmetscher“, meinte die Richterin und vertagte.

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