Abseits des menschlichen Leids spielten sich auch in der Tierwelt Tragödien ab. Die Rettung von tausenden Schwalben erregte landesweit Aufmerksamkeit, denn die Zugvögel wären ohne menschliche Hilfe chancenlos gewesen. 1.500 „Schwalbenhelfer“ sind nun in einer WhatsApp-Gruppe aktiv und werden sich bei weiteren Notfällen in den Dienst stellen.
Das dramatische Schicksal der Zugvögel berührte viele „Krone“ Leser. Unser Aufruf, den Tieren Hilfe zu leisten, wurde in sozialen Medien unzählige Male geteilt! Binnen Stunden wurden Hunderte entkräftete Vögel ins Tierschutzhaus Vösendorf gebracht, denn dort wurde man sehr schnell auf das Ausmaß der Tragödie aufmerksam.
Keine Überlebenschance
„Der Starkregen zwang sie auf den Boden, ohne Insekten als Nahrungsquelle und durch die Kälte hatten die meisten keine Überlebenschance. Wir mussten kiloweise tote Schwalben einsammeln“, erinnert sich Stefan Scheidl, der den Rettungseinsatz koordinierte.
Es folgte ein tagelanger Kampf, die geschwächten Tiere irgendwie durchzubringen. Viele Tierfreunde, die eigentlich nur Vögel abliefern wollten, sahen die Verzweiflung der Mannschaft in Vösendorf. Viel zu viele Schwalben, für nur wenige Hände.
So krempelten die Vogelretter die Ärmel hoch und packten einfach mit an. Eine regelrechte Rettungskette entstand – es galt, die Tiere irgendwie zu wärmen, zu trocken und zu füttern.
Das ist in so einem Fall regelrechte Schwerstarbeit! Schwalben nehmen Insekten und Wasser im Flug auf, sie per Hand zu nähren bedarf Zeit und Fingerspitzengefühl. Sogar Infusionen wurden den kleinen Vögelchen verabreicht!
Der Höhepunkt der Rettungsaktion ist überschritten. Die Schwalben und Mauersegler, die als kräftig genug eingeschätzt wurden, konnten bereits in die Freiheit entlassen werden und sind nun auf ihrem Weg in den Süden.
Wir haben so viele Menschen kennengelernt, die alle dasselbe wollen, nämlich Tieren zu helfen, dass wir diesen Schritt gemeinsam weitergehen wollen.
Stephan Scheidl von Tierschutz Austria.
Doch diese Welle der Hilfsbereitschaft, das Gefühl etwas Gutes zu tun und die starke Gemeinschaft haben etwas hinterlassen. In der zur Koordinierung des Einsatzes von Tierschutz Austria gegründeten WhatsApp-Gruppe stimmten die 1.500 Mitglieder darüber ab, ob die Initiative weiterhin bestehen soll.
Katastrophenschutz für Tiere
Mit fast 100 Prozent Übereinstimmung legte man den Grundstein für zukünftige Rettungsaktionen. Denn Extremwettereignisse nehmen zu. Der nächste Windsturm, größere Waldbrand, die nächste Dürre, oder das nächste Hochwasser kommt mit Gewissheit, wir wissen nur noch nicht den exakten Zeitpunkt.
In all diesen Fällen kommt es wieder auf das beherzte und engagierte Engagement von Freiwilligen an. „Nur gemeinsam können die Kapazitäten der Tierrettung ausgebaut werden. Hier unterscheidet sich die Problemlage nicht von den Zweibeinern. Ohne Ehrenamt geht heute leider nichts mehr“, so Scheidl von Tierschutz Austria.
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